Paisley, die begabte Eiskunstläuferin, kommt in der Winterwunderlandschaft Aspen an. Sie flieht vor ihrem alten Leben und nimmt einen Platz an der iSkate an und kommt ihrem Traum Olympia näher. Doch dann trifft sie auf den Snowboarder Knox, der von allen gefeiert wird. Sie hat keine Zeit für Ablenkung und darf sich nicht auf ihn einlassen. Aber als sie eine andere Seite von ihm kennenlernt, kann sie der Anziehungskraft nicht mehr entgegenwirken.
Meine Meinung
Ich war regelrecht begeistert vom Klappentext! Ein Buch, in dem es um Eislaufen und Snowboarden geht? Ich musste es einfach lesen!
Jedoch wurde ich gleich auf den ersten paar Seiten auf den Boden der Realität zurückkatapultiert. Ich weiss nicht, ob ich langsam einfach zu alt werde für solche Bücher oder ob mir die sich immer wiederholenden Klischees mehr ins Auge springen. Aber als unsere 21-jährige Protagonistin Paisley im ersten Kapitel völlig unvorbereitet in Aspen ankommt und ihr alle natürlich bei der Wohnungssuche helfen, ihr gratis Frühstück servieren und sie vor dem berühmten Snowboarder Knox mit den Worten «Halt dich fern von ihm» warnen, war ich kurz davor, das Buch wieder zuzuklappen. Als sie und Knox dann das erste Mal aufeinandertreffen und sie ihm natürlich als erste Frau in seinem Leben die Stirn bietet und er aufgrund dessen Interesse an ihr zeigt, wollte ich nicht mehr weiter lesen.
Aber ich tat es. Weil der Schreibstil so schön war, diese winterliche Atmosphäre mich einnehmen konnte und ich mehr über die Protagonisten erfahren wollte. Ich flog durch die Seiten, weil sich die Geschichte so flüssig und leicht lesen liess. Trotzdem stolperte ich über die ein oder andere klischeebehaftete Metapher. Nicht nur in den Köpfen der Protagonisten, sondern auch in Dialogen, die dann einfach nicht mehr realitätsgetreu wirken. Und es gibt auch viele Wortwiederholungen, die mich mit der Zeit störten.
Paisley ist meiner Meinung nach eine sehr widersprüchliche Protagonistin. Sobald die Sicht zu Knox wechselt, tut sie Dinge, die ich ihr nie zugetraut hätte und die aus meiner Sicht nur dazu dienen, um Konflikte entstehen zu lassen. Es gibt viele Konflikte in diesem Buch, die für mich etwas aus der Luft gegriffen wirken.
Auch die Kapitel aus Paisleys Sicht befinde ich teils als problematisch … Beispielsweise macht sie sich über Frauen, die sich schminken lustig, und steckt sie gleich in Schubladen. Tatsächlich wird sie im Verlauf des Buches sogar auf ihr Schubladendenken angesprochen, aber eine Charakterentwicklung in diesem Bereich wird nicht ersichtlich … Nichtsdestotrotz hat mich Paisleys Vergangenheit getroffen und ich fühlte mit ihr mit.
Im Gegensatz zu Paisley ist bei Knox eine 180 Grad Wendung zu beobachten, die viel zu schnell passiert. Trotzdem finde ich seine Entwicklung nicht unrealistisch, sondern konnte auch seine Probleme gut nachvollziehen.
Aber leider, LEIDER! Die Thematik, die dieses Buch behandelt kommt nicht wirklich zur Geltung. Da ich nicht spoilern möchte, werde ich nicht weiter darauf eingehen, aber dieses sehr wichtige Thema kommt viel zu kurz und wird meiner Meinung nach viel zu schnell abgehandelt. Sehr schade!
Es wäre eine Lüge zu behaupten, ich sei nicht unterhalten worden. Und es wäre eine Lüge zu behaupten, dass keine Spannung aufgekommen sei. Aber leider nicht so sehr, wie möglich gewesen wäre. In dieser Geschichte steckt viel Potenzial, das nicht ganz ausgeschöpft wurde.
Ich freue mich trotzdem auf den zweiten Teil mit Aria, da ich denke, dass sich in dieser Geschichte noch Vieles verbirgt, das interessant werden könnte!
Fazit
Obwohl mir der Schreibstil sehr gefallen hat, konnte mich das Buch nicht überzeugen. Ich stolperte über viele klischeebehaftete Metaphern und Handlungsweisen der Protagonisten, die für mich sehr realitätsfern wirkten. Auch die äusserst wichtige Thematik kommt zu kurz in der Geschichte.
Ich sehe viel Potenzial in diesem Buch, das leider nicht ganz ausgeschöpft wurde.