Schon weil das Buch umfangreicher ist als die vorhergehenden, war ich sehr gespannt auf die Geschichte von Elektra. Mir schien, dass sie von den sechs Schwestern die einzige ist, die mit sich selber Probleme hat, sich denen aber nicht stellt, sondern sich in Drogen flüchtet und wahre Freunde und die Liebe der Familie nicht erkennt oder niemanden an sich heranlassen will.
Das Buch ist wiederum zwischen Generationen geschrieben und ich staunte einmal mehr, wie aus meiner Sicht lebendig und vermutlich sorgfältig recherchiert die Gegenwart der früheren Generationen beschrieben wird. Mir gefällt insbesondere die psychologische Auseinandersetzung mit der Abhängigkeits-Thematik, mit dem Selbstständigwerden und später im Buch/in der Geschichte auch die philosophischen Gedanken der Protagonisten.
Das Cover lässt darauf schliessen, dass diese Geschichte mindestens teilweise in Afrika handelt, mehr als das entlockt es mir jedoch nicht. Ich würde das Buch auf keinen Fall aufgrund des Covers in die Hand nehmen.
Die Geschichte ist so vielschichtig, dass die Spannung keinen Moment nachlässt. Da werden nicht nur geschichtliche und wiederum generationenübergreifende Themen beschrieben, sondern auch politische (Rassentrennung in verschiedenen Ländern) und gesellschaftspolitische. Ich habe mich keinen Moment gelangweilt oder mich durch irgendetwas ablenken lassen!