…leider ist auch dieses Bändchen vergriffen - aber so berührend, ja aufwühlend, dass ich es unbedingt mit Euch teilen MUSS:
Elisabeth Essén: Mein Tanz im dunklen Zimmer
Essén war Tänzerin, Rhytmiklehrerin und Spitaldiakonin (in Schweden). Alles kommt aufs Mal zusammen: Scheidung, Krebserkrankung des Vaters… und dahinein ein ‘Schlaganfall’, der sich dann als Hirntumor entpuppt… Sie muss die neue Situation bewältigen (Alleinerziehende Mutter von 3 halbwüchsigen Kindern, Umzug vom Land in die Stadt) und reflektiert ihre Situation in Texten und Gedichten, in denen sie ihre Erfahrung/en verdichtet. Die OP scheint zunächst gelungen, keine Strahlentherapie nötig, die Nachkontrollen ok - dann: neuer Befund - ‘aus dem nichts’… Eine weitere OP, dazu Strahlentherapie - und wieder eine Zeit der Besserung - bis zum dritten Befund… der auch mit Chemo und Cortison nicht mehr in Griff zu bekommen ist.
Alles ist so schlicht geschrieben - ohne Klage und nichts - sie erzählt in starken Bildern vom ‘Krieg im Kopf’, von der Lichtempfindlichkeit, dem Loslassen müssen, weil sie alles fallen lässt - und in allem gibt ihr der Glaube Halt. Sie verzweifelt nicht an ihrem Gott, der solches zulässt und ihr zumutet; ohne es zu verstehen, weiss sie sich in allem gehalten - ringt um ihr Ja.
Eine Gedichtstrofe lautet denn auch: Gott, der du mir die Gnade schenktest, springen zu können, hoch und leicht: Gib mir den Mut zum Sprung über meine Angst - mitten hinein in die Arme der Zuversicht.
Oder auch: Du nimmst meine Hand, führst mich behutsam auf den Weg des Lebens hin zum Berg der Verklärung.
…ich blieb still zurück… Es hat mich zutiefst bewegt… Schoma