Während es in den französischen Alpen schneit und schneit, reist die Gruppe vom Start-Up «Snoop» im luxuriösen Chalet an. Gemeinsam möchten sie einige schöne Tage verbringen und auch über die Zukunft ihres Start-Ups bestimmen. Aufgrund der schlechten Wetterlage müssen sie bereits am ersten Tag ihr Programm umstellen. Sie gehen am Vormittag auf die Piste und planen gegen Mittag zum Chalet zurückzukehren. Doch nach ihrem Ski-Ausflug sind sie nicht mehr vollzählig: Eva, eine der Mitinhaberinnen, kehrt nicht zurück. Was ist mit ihr geschehen? Während sie überlegen wie sie vorgehen möchten, geht eine gewaltige Lawine nieder. Sämtliche Personen die sich im Chalet aufhalten sind nun von der Aussenwelt abgeschnitten. Erin und Danny, die beiden Gästebetreuer des Chalets, versuchen die Gruppe bei Laune zu halten und das Beste aus der Situation zu machen. Nach Eva zu suchen scheint unter den schlechten Bedingungen ausweglos zu sein. Nach dem Lawinenniedergang ist der Handy-Empfang weg und auch die Telefonleitungen scheinen gekappt zu sein. Hilfe zu holen scheint unmöglich, doch Inigo hat ganz wenig Empfang und kann mit der Polizei telefonieren. Doch während sie auf die Rettung warten, wird der Programmierer des Start-Ups tot in seinem Zimmer gefunden. Irgendjemand aus der Gruppe hat in vergiftet, doch wer ist der Täter? Als dann auch noch Ani ermordet aufgefunden wird, wird es langsam unheimlich. Wem von der Gruppe kann man noch vertrauen und wie kann man dem ganzen Horror entkommen?
‘Das Chalet’ ist ein spannender Thriller der in den verschneiten französischen Alpen abspielt. Gleich ab der ersten Seite steckt der Leser mitten in der Geschichte drin und kann das Buch nicht mehr weglegen. Spannend fand ich die Erzählperspektiven der einzelnen Kapitel, welche immer aus Sicht eines Protagonisten war, welcher zu Beginn des Kapitels aufgeführt war. So konnte sich der Leser in die einzelnen Protagonisten hineinversetzen und deren Handlungsweisen besser verstehen. Die Autorin ist überhaupt nicht geizig mit überraschenden Wendungen, welche die Spannung bis am Schluss aufrechterhalten. Der Leser weiss bis zum Schluss nicht, ob alle aus dieser Hölle entkommen und wie sich das ganze auflöst.
Erin und Liv sind die beiden Hauptprotagonistinnen und von ihnen beiden erfährt man am meisten über ihre Gefühlslage. Ich finde beide sehr sympathisch, aber auch undurchschaubar. Beide haben ihre Lebensgeschichten, welche sie geprägt haben und sie zu ihrem Handeln zwingen. Die Mitarbeiter des Start-Ups sind sehr unterschiedlich, jedoch hat jeder irgendwo einen weichen Kern, den sie aber nicht immer gegen aussen zeigen. Das Setting mit dem von der Aussenwelt abgeschnittenen Chalet, dem vielen Schnee und den steilen Abgründen passt perfekt zu diesem Thriller und verleiht ihm einen realitätsnahen Eindruck.
Ein gelungener, fesselnder Thriller in düsterer Stimmung, der mich überzeugen konnte und sehr weiterzuempfehlen ist.