John Keegan, versierter Kriegshistoriker, der schon bahnbrechende Bücher zu den beiden Weltkriegen verfasst hat, beschreibt in diesem Werk den amerikanischen Sezessionskrieg zwischen 1861-65, dessen Nachwirkungen noch heute in den USA spürbar sind. Der Graben zwischen Norden und Süden ist zwar kleiner geworden, doch noch immer wird man das Gefühl nicht los, wenn man in den S¨üden von Amerika reist, dass die Südstaatler dem Norden noch immer grollen. Keegan beschreibt den fast unvermeidlichen Weg in den Krieg, zu weit gingen damals die Meinungen auseinander, eine Versöhnung schien nur schwer vorstellbar. Was dann nach Ausbruch des Krieges geschah, war nur schwer vorstellbar. Bisher noch nie dagewesene Brutalität, moderne Waffen, Gefangenenlager, die stark an die Lager des 2. Weltkriegs erinnerten, in denen Menschen gefoltert wurden und verhungerten. Keegan nimmt kein Blatt vor den Mund, behält aber eine gesunde Distanz. Durch den Sieg des Nordens kam es nicht zur Abspaltung des Südens, man kann sich heute fragen, wie es gekommen wäre, hätte der Süden gewonnen….Ein tolles Buch, das vielleicht einen Ticken zu ausführlich daherkommt, aber wenn man Interesse an wegweisenden Kriegen und ihren Folgen hat, dann kommt man nicht um John Keegan herum.