Jeanne Ryans Jugendthriller “Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen”, im englischen Original “Nerve”, trifft genau einen Nerv der Zeit. Es geht um Jugendliche, die für fünf Minuten Ruhm und den eigenen, ultimativen Kick fast alles tun. Ryan zeigt dabei, dass moralische Wertvorstellungen schnell null und nichtig werden, wenn nur der Anreiz hoch genug ist und der Gruppendruck der - Smartphone sei Dank - stets präsenten sozialen Netzwerke sein übriges tut. Und nicht wenige Menschen erleiden offenbar Realitätsverluste, wenn ihnen ( ausgerechnet!) Reality-TV-Shows Welten präsentieren, die mit der Wirklichkeit kaum etwas zu tun haben - schon Susann Collins hat die fiktiven Folgen in “The Hunger Games” sehr treffend beschrieben. Daneben kritisiert die Autorin aber auch die ausgeprägte Waffenliebe in ihrer us-amerikanischen Heimat. So ist “Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen” ein fesselnder Jugendthriller, der zum Nachdenken anregt