Der Autor entführt den Leser in eine Zeit, als die Goldenen Zwanziger enden und mit dem Beginn der Dreissiger die Lebenslage immer düsterer wird, vorgezeichnet durch die geschichtlichen Ereignisse in Deutschland und Europa. Die Gliederung des auf Davor, 1933 und Danach gibt eine gute Aufteilung und gibt somit jedem Abschnitt eine eigene Stimmung.
Wir lernen in rasanter Geschwindigkeit die künstlerische Elite Europas kennen, Autoren, Maler, Schauspieler. Namen wie Brecht, Remarque, Marlene Dietrich und Erich Kästner, die Familie Mann… Ihre wechselhaften Liaisons und die teils (selbst-)zerstörerische Unbekümmertheit, mit der sie sie dem anderen oder eigenen Geschlecht nähern, wird sehr detailliert beschrieben, ohne langatmig zu sein. Es werden so viele Namen genannt, dass es besser ist, sich in den Sog einfach hineinziehen zu lassen, als sich alle zu merken - und vor allem wer mit wem. Dadurch wird das Lesen ein Vergnügen. Der Schreibstil Illies’ ist sehr unterhaltsam, stets mit etwas Scharfzüngigkeit.
Das Thema der Liebe wird sehr vielschichtig beschrieben, genauso, wie wir die verschiedenen Beziehungen vorfinden. Ein Zitat beschreibt es meines Erachtens sehr gut:
“Alle glücklichen Paare ähneln einander. Aber alle unglücklichen sind auf ganz eigene Weise unglücklich.”