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Michael Lüders
Grosse historische Umwälzungen geschehen oft unerwartet. So war es im Herbst 1989 beim Zusammenbruch des Ostblocks, und so war es im Frühling 2011, als die arabische Welt sich in «Tagen des Zorns» gegen ihre Diktatoren erhob. Erst Tunesien, dann Ägypten, schliesslich Libyen und Syrien: nach kurzer Zeit stand die ganze arabische Welt in Flammen. Und im Westen rieb man sich erstaunt die Augen. Michael Lüders erklärt in diesem Buch, wie es zur arabischen Revolution kommen konnte, warum sie sich wie ein Lauffeuer ausbreitete und was sie für uns in Europa bedeutet. Dabei stellt er die gängigen Klischees über die Region infrage, führt prägnant und anschaulich in die Verhältnisse ein und zeigt, wie sich unser Blick auf die arabische Welt und den Islam ändern muss, wenn wir den neuen Herausforderungen gerecht werden wollen. Bisher glaubte die westliche Politik, sich mit Hilfe von menschenverachtenden Despoten Stabilität und Sicherheit im Nahen Osten erkaufen zu können. Eine Demokratisierung der arabischen Welt, so die Befürchtung, bedeute den Sieg der Islamisten. Die Zukunft ist offen. Aber eines ist jetzt schon klar: Wir brauchen eine andere Wahrnehmung dieser Weltgegend, in der auch Arabern und Muslimen das Streben nach Freiheit und Demokratie zugestanden wird.
Sachbücher
C. H. Beck
Deutsch
207
2011-10-18
9783406622915
978-3-406-62291-5