Irgendwann befassen wir uns mit diesem Thema, ob gewollt oder vor die Tatsache gestellt, dass ein uns nahestehender Mensch sterben wird, oder wir uns mit unserem eigenen Tod auseinanderzusetzen zu haben. Louise Brown gelingt es sehr gut, in der feinen, empathischen Erzählweise, sachte und klar die Nähe zum Thema Tod zu schaffen und der Trauer Raum zu geben. Trauer, so unterschiedlich wie sie auch erlebt werden kann. Ihren Erfahrungsschatz bringt mit den Geschichten von Todes- und Trauerfällen an die Leserschaft so, dass wir uns unsere eigenen Gedanken machen können. Ich habe mich erinnert, wie es war, als mein Vater starb und als meine Mutter starb. Wie ich ihr Sterben erlebt habe und die Trauerfeier. Ein Buch, das so angenehm an das Thema geht, dass ich denke, es kann auch während der Trauerzeit gut zu lesen sein und man eher Trost daraus gewinnen kann, als dass es einen niederdrückt.

… das und viel mehr ist dieses Buch. Louise Brown wurde in London geboren, lebt in Deutschland und arbeitet als Trauerrednerin. Sie schreibt in diesem Buch aus Erfahrung, erzählt vom Tod ihrer Eltern und von ihrem Beruf. Seit meiner Ausbildung zur Sterbebegleiterin habe ich viele Bücher zum Sterben, dem Tod und dem Abschiednehmen gelesen und der Text von Frau Brown nähert sich den Themen vergleichsweise behutsam an - und ich mag ihre ungekünstelte und lebensweise Art.

Zum Inhalt: Die Journalistin Louise Brown wird nach dem Tod ihrer Eltern Trauerrednerin. Diese Arbeit verändert nicht nur ihre Einstellung zum Tod, sondern auch ihre Haltung zum Leben. Sie lässt uns an ihren Erfahrungen und Gedanken teilhaben. Meine Meinung: Seit ich Mutter bin fürchte ich mich vor dem Tod. Ich fürchte mich davor, dass meine Liebsten mich zu früh verlassen oder ich ihnen zu früh Lebewohl sagen muss. Auch realisiere ich je älter ich werde wie vergänglich das Leben ist. Ich muss lernen über den Tod zu sprechen und ihn zu akzeptieren. Dieses Buch war mein Einstieg im Umgang mit diesem Thema. Es ist ein schönes Buch, das mich auf sanfte Art und Weise zum Nachdenken anregte. Ich kann aber nicht sagen, dass es mich zu trösten oder zu befreien vermochte. Es bestätigte mich darin, das Leben auf die Dinge auszurichten, die tatsächlich von Bedeutung sind.