Der junge Offizier Michael Strogoff erhält den Geheimauftrag, nach Irkutsk, das in den Weiten Sibiriens liegt, zu reiten, um den Bruder des Zaren vor einem Verräter und Staatsfeind namens Ogareff zu warnen, da alle Telegraphendrähte in den Osten des Landes ihren Geist aufgegeben haben. Man kann sich vorstellen, wie anstrengend eine solche Reise damals war. Auf dem Rücken eines Pferdes mehrere tausend Kilometer zu reisen, braucht Mut und Durchhaltewillen, zumal die weite Reise nicht ganz ungefährlich ist. Ueberall lauern Aufständische, Wegelagerer und andere, dubiose Zeitgenossen, ausserdem ist der Verräter Ogareff auf freiem Fuss und plant so manche Schandtat. Ob Michael Strogoff seinen Auftrag erfolreich zu Ende bringen kann, ist mehr als fraglich. Was ich an dem Buch so mag, ist seine klare Sprache, die einfach nur zeitlos ist, wie alles, was Jules Verne geschrieben hat. Seine Werke verdienen es, von Jung und Alt gelesen zu werden. Ausserdem fiebert man mit dem jungen Abenteurer mit, der vor nichts zurückschreckt und den Feinden entgegentritt. Bei der Lektüre vergisst man leider auch nur allzu schnell, dass Ogareff gute Gründe gehabt hat, gegen den Zaren und seine korrupte Familie vorzugehen. Der Zar regiert das Land mit härtester Hand, unterdrückte die arme Bevölkerung, wo er konnte, lebte ein Leben in Saus und Braus zusammen mit einer dünnen Schicht Privilegierter, die sich nicht um das Wohlergehen Russlands sorgte. Deshalb ist es wohl so, dass man heute eher auf der Seite des Verräters Ogareff stehen würde, wäre es denn eine wahre Geschichte.