Das Buch hat mich vom Cover und Klappentext her direkt angesprochen und neugierig gemacht, was hier noch folgen könnte. Ich wusste nicht genau, was mich noch alles erwarten würde und ging deshalb erst einmal eher blind in die Geschichte hinein, aber ich wurde nicht enttäuscht.
Teleportation ist eine Fähigkeit, die es ja öfters noch in Fantasybüchern gibt und oftmals eher nur als zusätzliche Fähigkeit angesehen wird. Als eine von vielen eben. Hier ist es aber für die Protagonisten zentral und ich mochte diese Idee sehr, denn sie wurde auch entsprechend gut umgesetzt. Gerade beim ersten Mal, als es bei Chelsea aus Versehen geschehen ist, wurde das wirklich klasse beschrieben. Da es auch schon sehr früh im Buch ist, wirkt es auch wie eine besondere Art, um den Charakter besser aufzubauen.
Wenn wir aber schon von den Charakteren sprechen: Ich muss zugeben, dass manche mir etwas flach wirken, als wäre das Potenzial dieser Figuren verfehlt worden. Chelseas Vater war so ein Beispiel. Er wurde als durch und durch böse dargestellt und von Chelsea auch so gehasst, als böser Mann, so wie man zum Beispiel auch einen Politiker hassen könnte (es gab einige eher allgemeine Vergleiche, wie zum Beispiel Erwähnungen, dass Männer schneller zur Gewalt neigen, die dieses Oberflächliche noch bestärkten, denn so wirkte es mehr wie ein allgemeiner Vergleich, als ein negative Beziehung zwischen Vater und Tochter). Es fehlte das Persönliche dabei. Ihr Vater hätte hier sehr gut ein doppeltes Spiel beginnen können und Fakten verdrehen können, war aber von Anfang an nur als dieses Böse dargestellt worden, sodass auch nichts so Persönliches zwischen den beiden aufkommen konnte, denn für Chelsea gab es so auch nicht viele Gründe, ihn für etwas anderes, als die allgemeinen Taten hassen zu können, so wie ihn viele andere auch hassen würden.
Ich kann es aber noch übersehen, denn es scheint gegen Ende besser zu werden, als Chelsea auch erkennt, dass hier nicht alles schwarz und weiss ist und es Grauzonen gibt. Ihre Mutter ist nicht perfekt und ihr Vater ist, trotz allem, noch immer ihr Vater und momentan in Lebensgefahr. Es könnte für gute Konflikte sorgen in den Folgebänden, die das Problem hier aufheben, wenn es so gesehen, als Teil von Chelseas Charakteraufbau angesehen werden kann. Von dem her bin ich gespannt, was da noch folgen wird.
Nichtsdestotrotz ist das Buch eine sehr gute Basis für diese Reihe, die auch eine packende Storyline hat. Ich mochte die Grundidee sehr und sehe, dass es hier auch Änderungen gibt, die zu neuen Problemen führen könnte, die Chelsea bewältigen muss. Es macht mich neugierig, auf das was folgt und gebe dem Buch daher wohlverdiente vier Sterne.