Innerhalb weniger Wochen verschwinden der Autor Franz J. Lunde und die Dichterin Maja Green spurlos aus einem Hotelzimmer. Die Vermisstenfälle weisen Parallelen auf: Sowohl Lunde als auch Green hinterlassen einen Text, der Fragen aufwirft. Zudem fühlen sich beide von einer Person bedroht, die an den Vorlesungen mehrfach mit rätselhaften Aussagen auffällt. Die Ermittlungen von Kommissar Barbarotti und seinem Team bleiben allerdings erfolglos. Ein halbes Jahr später verschwindet der Literaturkritiker Jack Walde, nachdem ihn anonyme Benachrichtigungen in Angst und Schrecken versetzen. Barbarotti sucht krampfhaft nach einer Verbindung der drei Vermissten - und wird durch einen Zufall fündig.
Nesser schildert in «Schach unter dem Vulkan» abwechslungsweise einen Vermisstenfall und dessen Ermittlung. Dabei verwendet er jeweils unterschiedliche Schreibstile, was den vermissten Charakteren bzw. dem Ermittler Barbarotti noch mehr Ausdruck verleiht. Vor allem die humorvollen und trockenen Dialoge zwischen Barbarotti und seinem Kollegen Lindberg finde ich unterhaltsam. Dennoch braucht es meiner Meinung nach etwas Ausdauer, da die Ermittlungen über weite Teile keine Fortschritte erzielen und neuen Erkenntnisse ausbleiben. Die Auflösung des Falls passiert zwar etwas schnell, überrascht aber mit einer unerwarteten Wendung.
Obwohl «Schach unter dem Vulkan» Teil einer Krimi-Reihe ist, liest sich das Buch bestens als eigenständige Geschichte, da Hintergrundinfos passend eingeflochten werden.