Es handelt sich hierbei um einen Erzählband, in dem viele Leitmotive der Literatur um die Jahrhundertwende vorkommen: die Bergwanderung eines Künstlers, der Wald sowie die literarische Reflexion über das Schreiben an sich. Mit ironischer Distanz übernimmt der Erzähler die Perspektive des Gymnasiasten Fritz und porträtiert dabei die damalige Gesellschaft - Lehrer, Mitschüler und Eltern.
Über die Rolle der Schrift in Walsers Werk wurden viele hochtrabende -zuweilen dekonstruktivistische und psychoanalytische- Theorien formuliert. Man muss es nicht so weit kommen lassen. Man kann auch einfach Freude an Walsers literarischem Können haben und dabei ein bisschen über die porträtierte Gesellschaft schmunzeln.
Ein hohes Lob gebührt der Kritschen Werkausgabe. Sorgfältig dokumentiert sie den Entstehungsprozess des Walser’schen Gesamtwerks und kommentiert dieses aus unterschiedlichen literaturwissenschaftlichen Perspektiven (Edition, Narratologie, Rezeptionsgeschichte). Literarische Texte fallen nicht vom Himmel; sie resultieren aus mühsamer Kleinarbeit, in die die vorliegende Werkausgabe Einblick gewährt.