Erinnerungen einer Spätberufenen
Ilse Pohl begann spät zu schreiben. Sie hinterlässt ein relativ umfangreiches Werk, das sie noch im Alter von 103 Jahren mit einer sogenannten “Miniatur” über Johann Sebastian Bach vollendete.
Ihre dreibändige Autobiografie ist in nüchternem, unsentimentalem Ton geschrieben. Ich habe nicht alle Bände gelesen, aber was ich gelesen habe, hat mir gefallen. Sie schreibt sehr zurückhaltend - man vergisst oft, dass man es mit einer Autobiografie zu tun hat, weil die Protagonistin, die zugleich die Autorin und die Erzählerin ist, so stark in den Hintergrund gerät. Diese Diskretion hat mir gefallen.