Auf dieses Buch bin ich eigentlich wegen “Beastly” Aufmerksam geworden. Das Cover fand ich unglaublich schön und der Klappentext klang auch vielversprechend. Nun hatte ich wieder Lust auf ein Märchen und hab das Buch innert paar Stunden weggesuchtet…
Fünf Königstöchter. Und eine davon ist Sinabell. Sie ist die einzige, die ihren eigenen Kopf hat und alles hinterfragt. Das passt natürlich ihrem boshaftem Vater nicht, genau so wenig ihren oberflächlichen und eitlen Schwestern. Nur Malina scheint mehr oder weniger ihre Verbündete zu sein. Eines Tages eröffnet der König, dass er all seine Töchter zwangsverheiraten will. Keiner traut sich zu protestieren, ausser natürlich Sinabell. Auf dem Ball lernt sie dann einen jungen Mann kennen, der sie um ein Tanz bittet und sie verliert sogleich ihr Herz an ihm. Es stellt sich jedoch heraus, dass es Prinz Farid ist, der aus dem verfeindeten Königreich kommt und wird sogleich festgenommen und zu Tode verurteilt. Sinabell kann ihn zwar vor dem Tod bewahren, aber das hindert ihrem Vater nicht, ihm drei unlösbare Aufgaben zu erteilen. Es schien alles verloren, aber die beiden haben die Magie auf ihrer Seite. Können sie dennoch zueinander finden?
Ich hatte eigentlich keine grossen Erwartungen an das Buch, da ich nicht wirklich wusste, was auf mich zukommen wird. Sinabell ist mir aber sehr schnell ans Herz gewachsen. Sie ist die einzige, die ihrem Herzen folgt und nicht als Marionette benutzt werden will, geschweige einen alter Knacker heiraten, nur weil ihr Vater das so will. In einem Wort: Güte. Ihre Schwestern mochte ich überhaupt nicht (ausser Malina), da sie allesamt unsympathisch, eitel und vor allem kein Hirn und keine eigene Meinung besitzen. Da hat der König ganze Arbeit geleistet, sie alle zu verderben. Er selbst ist einfach nur ein furchtbarer Mensch, ein Tyrann eben. Ich beneidete Sinabell überhaupt nicht um ihren Platz als Königstochter. Farid mochte ich wegen seinem guten Herzen, aber er hat mich nicht wirklich berührt. Mit der magischen Welt hatte ich etwas Probleme. Auch wenn mir die Geschichte an sich ganz gut gefallen hat, waren dennoch zu viele magische Wesen in einem Buch. Von Einhörnern habe ich bisher nicht wirklich viel gelesen, aber die Idee hat mir sehr gut gefallen. Dennoch spürte ich keine Verbindung, weil es etwas zu viel war. Ich mag Drachen, aber sie schienen mir etwas Fehl am Platz. Und die Feen fand ich auch eher unsympathisch. Die Nebencharaktere sind zwar gut herausgearbeitet, nicht jeder aber hatte eine Tiefe. Also ja, ich hatte zwar für jeden ein Gefühl, aber der Funke sprang bei keinem über.
Nichts desto Trotz steckt in dieser kleinen Geschichte viele wichtige Botschaften. Was mit Menschen passiert, wenn ihr Herz nur aus Stein besteht. Was Gier alles anrichten kann. Wie Eitelkeit und Arroganz die Menschen verdirbt und sie hässlich von Innen macht. Und dass man immer auf sein Herz hören soll, egal wie schwierig die Situation ist.
Für diejenigen, die gerne süsse Märchen lesen voller Fantasie, ist hier definitiv richtig. Schon nur wegen dem Einhorn, als auch wegen der Botschaft lesenswert. Man sollte aber nicht all zu hohe Erwartungen haben, sondern einfach nur das Buch geniessen können.