Hilda und Jim, ein Paar, das schon seit ewigen Zeiten in einer idyllischen Gegend Englands ihr einfaches Leben führt, wird seit einigen Wochen durch beunruhigende Nachrichten im Radio und der Zeitung aufgeschreckt. Ständig wird erwähnt, dass ein nuklearer Schlag einer verfeindeten Macht droht, man solle sich doch schützende Unterstände und Vorräte zulegen. Jim, ganz praktisch veranlagt, beginnt sogleich damit, den Weisungen der Regierung Folge zu leisten und baut aus Türen, die er in ihrem Haus ausbaut, eine Art Schutzraum zu basteln. Hilda, die sich mehr um ihr Haus und ihre Tapeten sorgt als Angst vor der Atombombe zu haben, ist Meisterin im Verdrängen von Krisen und sagt zu ihrem Mann, sie beide hätten den 2. Weltkrieg überstanden, also würden sie wohl auch diese doofe Bombe unbeschadet hinter sich bringen. Jim pflichtet ihr bei und harrt der Dinge, die da kommen. Es kommt wie angekündigt, England wird atomar angegriffen, Jim und Hilda verstecken sich im Unterstand, überleben, klopfen sich den Staub von den Kleidern und wundern sich, wo all ihre Nachbarn abgeblieben sind. Das Buch endet mit einem bedrückenden Bild: Jim und Hilda beten, sie sehen krank aus, die Haare gehen ihnen aus, die Strahlenkrankheit hat sein zerstörerisches Werke begonnen. Dieses Buch ist vor vielen Jahrzehnten entstanden, die Welt befand sich im Kalten Krieg, Raymond Briggs, der in seinen Werken immer wieder Makabres mit Niedlichem kombiniert hat, verlangt von uns nicht, dass wir die Moral der Geschichte um Jim und Hilda verstehen. Wären die beiden weniger naiv gewesen, sie wären trotzdem gestorben. Es gibt Dinge, die sind unvermeidbar, egal, wie oder wann man sich schützt. Noch heute berührt mich dieses Buch. Die beiden alten Leute hatten ein wenig aufregendes, aber glückliches Leben und gingen gemeinsam unter. Das ist ja auch irgendwie tröstlich…