Dieses Stück wurde 1944 verfasst, die Handlung ist jedoch kurz vor dem 1. Weltkrieg angesiedelt. Die Familie Birling, wohlhabende Leute aus der gehobenen Mittelschicht, hat sich zum feierlichen Abendessen versammelt, um die Verlobung der Tochter mit dem wohlgelittenen zukünftigen Schwiegersohn festiv zu begehen. Mitten in des Vaters Ansprache klingelt es an der Türe, das Dienstmädchen führt einen Herren herein, der sich als Inspektor Goole vorstellt. Er habe ein paar Fragen zu einem Suizidfall. Während sich die Birlings noch fragen, was sie mit dem Ganzen zu tun haben, legt der Inspektor, der auf mich immer einen etwas unheimlichen Eindruck gemacht hat, los und bringt alle Mitglieder einschliesslich Schwiegersohn mit geschickten Fragen in Verbindung mit dem Selbstmord der jungen Frau. Offensichtlich haben die Birlings mehr zu verbergen, als ihnen lieb ist. Nachdem klar ist, dass die Familie eine grosse Mitschuld am Tod der jungen Frau hat, verabschiedet sich der Polizist und lässt die Birlings beschämt und fassungslos zurück. Das Buch endet mit einem Twist, der noch heute erstaunt und mir einmal mehr beweist, dass auf wenigen Seiten literarisch erstaunlich viel möglich ist. Ein Stück, dass heute noch modern und unverstaubt daherkommt.