Im Kurzgeschichtenband «Ist es nicht schön hier» gibt Te-Ping Chen Einblicke in das Leben in China heute. Geschickt verwebt sie aktuelle Themen und Systemkritik in die Geschichten ihrer Figuren. Da ist zum Beispiel der junge Mann, der überzeugt ist, an der Börse ganz einfach reich werden zu können; er fühlt sich der älteren Generation überlegen, die in seinen Augen rückständig ist und nichts mehr zu melden hat. Da ist die Gruppe von Pendlern, deren Zug wochenlang nicht kommt. Aufgrund der örtlichen Vorschriften dürfen sie die unterirdische Station nicht durch denselben Ausgang wieder verlassen; da aber für das Nötigste gesorgt wird, richten sie sich ihr Leben eben auf dem Bahnsteig ein. Da ist die neuartige Frucht, die in den Menschen ungeahnte Glücksgefühle auslöst, sie aber auch abhängig macht: Zehn spannende, fantasievolle und pointierte Geschichten, die zum Nachdenken anregen.