Vorweg genommen: Es ist schön - also, ich finde es schön, das Buch, den Inhalt, die Geschichten. Ist schliesslich Geschmackssache und meinen hat “Ist es nicht schön hier” in ganzer Linie getroffen. Eigentlich halte ich mich nicht so für einen Kurzgeschichtenleser (mit dem Stichwort “China” hatte es mich jedoch an der Angel), aber die Geschichten in diesem Buch habe ich mit Genuss gelesen. Jede hat mich auf ihre eigene Art und Weise gepackt. Mal feinfühlig, mal lustig, mal gar absurd, mal ein Hauch beängstigend und doch ganz menschlich und nah. Zwar geben die Geschichten den einen oder anderen kleinen Einblick in die chinesische Gesellschaft (egal ob Festlandchina oder ausgewanderte Individuen in den USA), doch entdecken wir bestimmt auch uns selbst darin. Es gibt Dinge, die teilen wir und gleichzeitig werden auch Unterschiede offenbar. Eine Spannung, die mich auf jeden Fall immer wieder in die aus Te-Ping Chens Feder stammenden Geschichten hineinziehen wird. Einen Liebling konnte ich aus diesen zehn bisher noch nicht küren, das spricht für Chens Stil.