Wir begleiten die Hauptfigur Odran Yates, ein Priester der irisch-katholischen Kirche, erleben mit ihm den NIedergang des Katholizismus im wohl katholischsten Land Europas. Pater Yates erlebt noch Zeit, in der Priester die wohl angesehensten Leute in der Irischen Gesellschaft waren, sie wurde hofiert, genossen viele Bequemlichkeiten, wurden hochgeachtet und hatten ein weitaus angenehmeres Leben als der Grossteil der restlichen, eher armen Bevölkerung. Das ändert sich nach und nach, als immer häufiger junge Leute an die Oeffentlichkeit treten und von sexuellen Uebergriffen, Vergewaltigungen und Missbräuchen seitens der Priesterschaft berichten. Die Geistlichen werden immer mehr zu DEN verhassten Figuren in der Gesellschaft, werden genau unter die Lupe genommen und scharf beobachtet, wenn sie sich um Kinder und Jugendliche herum bewegen. Pater Yates ist da nicht ganz von Schuld freizusprechen, zwar hat er sich keine Missbräuche vorzuwerfen, jedoch hat er stets weggeschaut, wenn er von solchen Uebergriffen erfahren hat. Er hat geschwiegen, es irgendwo akzeptiert und deshalb wohl auch nichts dagegen unternommen. Boynes erschütterndes Werk hat mich fassungslos zurückgelassen. Noch heute erfahren wir in den Medien fast jeden Tag von weiteren Scheusslichkeiten der katholischen Kirche was sexuellen Missbrauch angeht, und so richtig will auch heute noch niemand etwas dagegen unternehmen.