Der eiskalte Winter hat Kopenhagen voll im Griff, als im Hafenbecken eine kopflose Leiche gefunden wird. Kirsten, die Kommissarin und ihr neuer Kollege Jesper nehmen die Ermittlungen auf. Es ist schwierig die Leiche zu identifizieren und in den Ermittlungen überhaupt weiterzukommen, doch plötzlich findet Jesper Hinweise. Eine Kette aus Fingernägeln die an einer Statue befestigt wurde und auch Reifenspuren die darauf hindeuten, wo die Leiche in das eiskalte Wasser geworfen wurde. Doch bei dieser einen Leiche soll es nicht bleiben, plötzlich taucht eine weitere auf. Diese ist sehr sonderbar hergerichtet, halb Mensch und halb Tier und bringt die Ermittler auch psychisch an ihre Grenzen. Im Laufe der Ermittlungen werden die beiden durch Marit, eine Recognizerin und ehemalige Polizistin unterstützt. Sie als Grönländerin merkt, dass die Leichen als grönländische Sagenwesen dargestellt werden. Die Spur der Ermittlungen führt dazu, dass zwei Expeditionen nach Grönland der Schlüssel zu den Leichen ist und vermutlich weitere Expeditionsteilnehmer in grosser Gefahr schweben. Doch wer steckt hinter diesen grausamen Morden und was ist dazumal in Grönland vorgefallen?
Mit Eis. Kalt. Tot ist Anne Nordby ein spannender Thriller gelungen. Ich konnte das Buch fast nicht mehr weglegen. Es muss jedoch gesagt werden, dass der Thriller nichts für schwache Nerven ist. Die Situationen werden teilweise sehr grausam dargestellt und die bildliche Vorstellung bringt den Leser an seine Grenzen. Bis am Schluss war nicht ganz klar wer dahinter steckt. Verschiedene Fährten haben dem Leser die Möglichkeit gegeben, eigene Verdächtigungen anzustellen und selbst auch ein bisschen zu ermitteln.
Die Charaktere waren alle sehr interessant. Kirsten als Hauptermittlerin kam teilweise sehr abgebrüht rüber, jedoch kam sie während den Ermittlungen sehr an ihre Grenzen. Dies macht sie sehr sympathisch und authentisch. Jesper hat nach seiner Versetzung mit Problemen zu kämpfen. Da ist zum einen seine Ex-Frau und die gemeinsamen Töchter, aber auch die schwere Eingliederung ins Team und das damit verbundene Misstrauen. Mit Marit kam jemand ins Spiel, der dem Team ein bisschen Spirit gab und die Ermittlerin in Sachen Grönland bestens unterstützen konnte. Eine sehr sympathische Frau, die sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen lässt und eine sehr besondere Gabe besitzt.
Das Setting mit dem eiskalten Kopenhagen und dem noch kälteren Grönland finde ich sehr gelungen. Als Leser erfährt man sehr viel über Grönland, dem Leben dort und den sagenumwobenen Vorkommnissen. Die Kälte und Ängste kann der Leser förmlich spüren und leidet während des ganzen Thrillers mit.
Für mich sein sehr gelungener Thriller mit Gänsehautmomenten, der Thriller-Lesern die einiges Aushalten mögen sehr zu empfehlen ist. Würde mich freuen, wenn es eine nächste Ermittlung mit diesen interessanten Charakteren geben würde.