In “Neunzehn Minuten” befasst sich die Autorin Jodi Picoult mit einem Amoklauf an einer Highschool, bei der mehrere Kinder zu Tode kamen oder prägende Verletzungen davon mittragen. Täter: Peter Houghton, ein Aussenseiter, der jahrelang unter schwerem Mobbing gelitten hat. Er fühlte sich von seiner Umwelt, seiner Familie, seinen Mitschüler:innen, Lehrer:innen und allen anderen Menschen unverstanden. Und doch: Rechtfertigt das seine Tat? Gibt es in so einer Situation überhaupt noch Gerechtigkeit? Und wie geht die Gesellschaft mit Tätern und Opfern um?
Wie von Jodi Picoult gewohnt wagt sie sich an die schwierigen, unglaublich emotionalen und dramatischen Themen des Lebens. Doch dabei belässt sie es nicht bei dem alltäglichen Blickwinkel, sondern lässt in die Gedankenwelt verschiedener Beteiligter einblicken. Durch Rückblenden wird die Geschichte von Peter und der Sterling High immer mehr aufgerollt, immer mehr durchleuchtet und die verschiedenen Puzzleteile zusammengesetzt. Der Roman ist fesselnd, traurig und hinterlässt die Frage: Gibt es in so einer Situation noch Gerechtigkeit und wenn ja, wie sähe diese denn aus?