Roman einer Karriere
Die Geschichte des Schauspielers Hendrik Höfgen, er geht einen Teufelspakt ein. Er stellt sich in den Dienst des herrschendes Regimes und steht am Ende als “Affe” da.
Das Buch “Mephisto” erschein erstmals 1936 im Amsterdamer Exilverlag Querido; 1966 wurde seine Verbreitung in der Bundesrepublik gerichtlich verboten; 1981 erschein trotz Verbot eine Neuausgabe, und der Roman wurde zu einem Kultbuch: als exemplarische und höchst lehrreiche Geschichte über Anpassung und Wiederstand, Karrieredenken und künstlerischen Moral
Zitat vom Rückentext
Während des Lesens ging ich noch davon aus, dass das Buch von der Bundesrepublik verboten worden ist. Wegen den - na, sagen wir heiklen Stellen - zum Nazi-Regime. Mittlerweilen, nach dem Schlusswort und dank Google weiss ich, dass der Nachkomme, der Adoptivsohn, des Schauspielers Gustav Gründgens das Verbot erwirkt hat. Da ich den Schauspieler nicht kenne, kann ich nicht beurteilen, ob das Buch ihm hätte schaden können, aber ich denke, Literatur ist ein Grundgut welches nicht verboten werden sollte.
Klaus Mann, ein weiterer Herr aus der “Mann-Familie” der geschrieben hat. Eigentlich erstaunlich, ich habe noch nie eine so grosse Autorenfamilie gekannt wie diese. Klaus, Thomas, Golo und Heinrich Mann, Vater und Söhne, alles Autoren. Angetan hat es mir bisher “nur” Thomas Mann, mit Heinrich Mann kann ich nichts anfangen. Sein Schreibstil… Aber Klaus Mann - hier zeigt sich, dass Thomas Mann seine Schreibkunst vererbt hat. Der Schreibstil ist altbacken - logischerweise, handelt das Buch doch im Jahre 1930 - mir gefällt das aber. Das altmodische, wundervolle Deutsch.
Zitat von der Seite 235 …, und dass es schliesslich doch noch ihre Liebe war, die seine kostbaren, gefährlichen und kalten Augen füllte mit den salzigen Tropfen
sicherlich ist der Stil auch gestelzt / hochgestochen - aber so - ach, einfach wundervoll.
Das Buch wird mit jeder Seite fesselnder. Es ist aber kein Buch, dass man in Häppchen geniessen kann. Man muss sich darauf einlassen, eintauchen und ganz bewusst lesen. Keine Lektüre, die eine 5 Min. Wartezeit versüssen kann. Man sollte tief, ganz tief eintauchen.
Fazit: Ein sehr interessantes Buch über die Thematik der Karriere zu “Nazi-Zeiten”. Sicherlich war Klaus Mann voreingenommen, war seine Mutter auch Jüdin. Für mich aber ein wahrer Klassiker, der sich wirklich zu lesen lohnt
Ich hoffe, dass ich vor lauter Familie Mann nichts durcheinandergewürfelt habe - ansonsten tut es mir sehr leid.
Mir hat dieser Link noch sehr viele Infos geliefert
https://de.wikipedia.org/wiki/Mephisto_(Roman)
Infos zur Familie Mann
https://de.wikipedia.org/wiki/Mann_(Familie)