Spektakulärer hätte Seth Hubbards nicht abtreten können. Aufgehängt an einem Baum findet ihn sein Mitarbeiter. Niemand hat mit dem Freitod gerechnet. Die Trauer ist jedoch beschaulich, die Kinder wollen nur das eine, Geld und Macht. Die Gier ist unsagbar.
Nach der Trauerfeier dann der Schock. Seth hat 90% seines gesamten Vermögens von 24 Millionen Dollar seiner Haushälterin Lettie Lang vermacht.
Wie erwartet fechten die Kinder das Testament an - es kann nicht sein, Seht war nicht mehr zurechnungsfähig, Lettie hat ihn manipuliert …
Eine Schlammschlacht um ein Vermögen beginnt…
Gier, Geld und Macht verderben den Charakter, das zeigt dieses Buch mal wieder sehr, sehr deutlich.
Der Anwalt, Jake Brigance, kam bereits im Buch “die Jury” vor - man kann die Bücher aber ohne Probleme unabhängig voneinander lesen. Ich habe die Jury schon vor Jahren gelesen und sah die Zusammenhänge nicht mehr so klar, zwischendurch las man etwas davon, aber nicht so, dass man den Inhalt oder den Zusammenhang nicht verstehen könnte. Es macht aber Lust, die Jury nochmals hervorzukramen und diesen nochmals zu lesen, vielleicht aus einem anderen Blickwinkel?
John Grisham bringt wie gewohnt ein fantastischer Thriller zu Stande. Spannend, tragisch, erschütternd - einfach sprachlos legt man das Buch zur Seite und fragt sich - ist das noch immer Realität?
Zuerst dachte ich, 700 Seiten über ein Erbstreit - ist das nicht zu lang? Ich wurde einem besseren belehrt. Teilweise zog sich sicherlich das ganze etwas in die Länge, aber hier, mit dem Hintergrund, mit dem Schluss welcher Grisham gewählt hat, ist es absolut richtig. Die Längen lohnen sich zu überwinden, die Spannung bleibt aufrecht und wie oben geschrieben, am Schluss lässt einem Grisham sprachlos zurück…
Die Aufmachung des Buches, der silbrige Umschlag fand ich sehr passend. Gestört hat mich etwas, dass der Autorenname so gross war und der Titel klein und kaum sichtbar. Ein guter Autor, man muss ihn kennen, aber seine übergrossen Namenszüge stören mich immer mehr. Irgendwie - grössenwahnsinnig, so kommt es mir vor… Er hat das nicht nötig, seine Bücher würde man auch erkennen, wenn sein Name kleiner, dafür der Titel ausgeprägter wäre…
Fazit: Ein packender, fantastischer Thriller, den man nicht mehr aus der Hand legt. Der einem auch nach der Beendigung noch beschäftigt… Einfach - einfach sprachlos.