Eine fiktive Geschichte, aufgebaut auf realen geschichtlichen Hintergründe
Die kleine Gretl hat alles verloren, das Zuhause, die Familie, das Leben. Jakob nimmt sie während der Kriegszeit auf und bringt sie in einem speziellen Adoptionsprogramm für Waisenkinder von SS-Offizieren in Südafrika unter.
Ein fesselndes Buch, dass den Kriegsalltag sehr gut beschreibt. Der Schreibstil ist für mich sehr ungewöhnlich und ich brauchte doch gute 70 Seiten, bis ich mich einigermassen daran gewöhnen konnte. Oftmals waren für mich Sätze, Geschichten “unfertig”. Es blieb sehr viel Interpretations-Spielraum - was für mich etwas enttäuschend war.
Während der Zeit in Afrika werden viele Wörter auf Afrikaans geschrieben. Das macht das Buch sehr authentisch.
Zitat von Seite 137″Derselbe Mond scheint auch über Südafrika. Er scheint über Südafrika und über Polen, über Tschenstochau und Kattowitz, wenn du den Mond siehst, dann kannst du sicher sein, dass ich ihn auch sehe."
Ein weiteres wundervolles Zitat von Seite 261″Eine Bahnfahrt, denkt Jakob philophisch, ist wie das Leben selbst. Du bist die ganze Zeit irgendwohin auf dem Weg…"
Der Schluss war für mich - ohne zu viel zu verraten - einfach unpassend. Genauer, ohne zu viel zu verraten, kann ich es leider nicht beschreiben…
Fazit: Eigentlich ein sehr interessantes und fesselndes Buch über den zweiten Weltkrieg. Über ein tapferes Mädchen… Jedoch mit einem speziellen Schreibstil, teilweise “unfertigen” Geschichten und einem Schluss der unpassend ist…
Das Buch macht auf jeden Fall Lust, Lust auf mehr Recherchen, auf mehr Wissen… Ich habe über vieles lesen können, was mir bis anhin nicht bekannt war.
Leseprobe:
https://www.francke-buch.de/0-0-2185-0@irma-joubert-das-maedchen-aus-dem-zug.html?PHPSESSID=335dbcae7896d67713e556d70be70e98