Commissario Morello steht auf der Abschussliste der Mafia und wurde aus Sizilien nach Venedig versetzt. Dort gefällt es ihm nicht wirklich, und er würde alles dafür geben, um schnellstmöglich wieder nach Sizilien zurückzukehren und seinen persönlichen Kampf gegen die Mafia fortzusetzten. In Venedig herrscht, infolge Corona ein strikter Lockdown und es wurde eine Ausgangsperre verhängt. Eines Tages, als Commissario Morello und seine Kollegin Anna Klotze in der Stadt patrouillieren, sehen sie wie David Ekele ein junger Afrikaner von der Rialtobrücke springt. David möchte mit seinem Selbstmord auf das Elend von Flüchtlingen aufmerksam machen. Anna springt David hinterher und rettet ihm das Leben. In der Folge erfahren Morello und Anna die Lebensgeschichte von David und seiner Freundin Oni, welche nach Sizilien verschleppt wurde. Morello beschliesst, trotz Lebensgefahr nach Sizilien zu reisen und Oni zu suchen. Dabei gerät er in Gefahr und wird von Killern der Mafia gejagt.
Eine spannende Geschichte, welche jedoch zu viele verschiedene Themen streift. Im Vordergrund steht das Thema Mafia, begleitet von den Themen Politik, Flüchtlinge, Korruption, Liebe und Corona. Den Autoren ist es gut gelungen, dass aktuelle Weltgeschehen in die Geschichte einfliessen zu lassen. Der Leser erfährt auch einiges über die Mafia und über Flüchtlinge. Das aktuelle Thema «Corona»* wird jedoch nur am Rande gestreift.
Leider ist die Geschichte selbst manchmal etwas unglaubwürdig. Zum Beispiel: eine Krankenschwester in Italien spricht französisch; ein von der Mafia gesuchter Polizist wird in Venedig nicht behelligt.
Der flüssige Schreibstil ist gut lesbar. Die Orte sind gut und bildlich beschrieben, ebenso die verschiedenen Charaktere, welche jeder seine eigene Identität hat. Sehr gut sind die Beschreibungen der Figuren, der italienischen Begriffe und die Rezepte.
Insgesamt eine interessante und spannende Geschichte, welche jedoch themenmässig etwas zu überladen ist.