Ich habe den ersten Band der Reihe wirklich geliebt und verschlungen und ging mit entsprechend hohen Erwartungen an den zweiten Band heran. Dieser scheint jedoch bis zu einem gewissen Grad nicht weiter als ein Füller zu sein. Der klassische zweite Teil einer Trilogie, der eher ruhig verläuft. Das Buch war aber keineswegs schlecht. Es hat eben nur nicht die vollen fünf Sterne verdient.
Grund dafür, ist, dass in der Geschichte kaum etwas passiert und Flora leider einige Entscheidungen macht, die ich nicht ganz nachvollziehen kann. Vielleicht lag es zum Teil sogar daran, dass sie verflucht wurde (irgendwie habe ich diesen Teil aus dem ersten Band vergessen oder nicht mitbekommen, aber ich war anfangs verwirrt darüber, warum sich keiner an Gracia erinnern kann).
Im Rest des Buches kommt sie aber der Auflösung irgendwie kaum einen Schritt näher und auch sonst gibt es nicht so viel, was es spannender machte. Dabei gibt es so viel Punkte, die Aufklärung benötigten. Was hat es nur mit dieser Vicky auf sich. Ich traue ihr kein bisschen, aber sie wurde einfach mal in der Runde akzeptiert (eine von Floras komischen Entscheidungen). Die Sache mit Lavina habe ich irgendwie nicht ganz verstanden und irgendwie denke ich, dass auch hinter ihr noch mehr stecken könnte. Dann ist da die Frage, warum Gracia keinen Kontakt aufnehmen will, als Scitus zu ihr gesendet wird und wohl die wichtigste Frage und das, was mich am meisten nervte: Wieso steht sie nun mit dem Rosenkavalier auf derselben Seite? (Fehlentscheidung zwei in diesem Buch. Das wirkt von Flora einfach nicht überlegt, schon gar nicht, wenn sie es wirklich nur rein aus Eifersucht machte).
Das hört sich nach viel an, aber es hört sich immerhin auch vielversprechend in Blick auf den dritten Teil an. Der scheint ja wirklich spannend zu werden, wenn alles aufgeklärt wird. Ich nehme die fehlenden Antworten hier einfach einmal als einen leicht gescheiterten Spannungsaufbau der Autorin hin. Der zweite Band, sollte auf jeden Fall neugierig auf mehr machen, aber dabei nicht selbst untergehen und dafür keine Spannung zeigen.
Ich kann aber sonst generell nicht viel Schlechtes darüber sagen. Ich mochte ja von Anfang an, den Grundgedanken dieser Geschichte, mit den Ahnenlinien und dem M-Gen, allein schon dafür würde das Buch niemals unter drei Sternen fallen, denn das ist wirklich gut umgesetzt.
Es ist vielleicht nicht zu 100%, was ich meinte, wenn ich in meiner Rezension zu Band eins sagte, dass ich mehr Märchenahnen kennenlernen wollte, aber immerhin gibt es nun Vicky und Lavina, von denen man noch mehr erfahren könnte, auch wenn man, wie gesagt, bis jetzt noch gar nicht viel weiss. Man konnte durch den einen Fall, Karlo ein wenig besser kennenlernen, was ich ebenfalls toll fand. Und auch Scitus durfte in diesem Band wirklich strahlen.