Das Buch ist ein sehr persönlicher Bericht, der die eigene Perspektive betont, immer wieder aber auch in größere gesellschaftliche und politische Zusammenhänge einordnet. Damit wird es zu einem Zeugnis, das sehr viel Nähe erzeugt zu einem Thema, das für viele immer noch vor allen Dingen mit Fremdheit und Distanz verbunden ist.
Die Sprache ist berichtend und persönlich, locker aber kaum salopp. Es wird in kurzen Kapiteln erzählt, wobei nummerische Fakten in großen Zahlen typografisch herausgehoben und visuell inszeniert werden. Auch ansonsten ist der Textsatz eng mit den digitalen Grafiken verwoben , die comicartig und plakativ, und gleichsam realistisch und direkt das Thema inszenieren. So entsteht ein eindrückliches und reflektiertes, abwägendes Buch, das eine klare Botschaft hat, diese auch mit drastischen Mitteln und Aussagen zum Ausdruck bringt, als Mittel aber die Sensibilisierung und nicht die moralische Überwältigung wählt. Das ist angenehm und angemessen. Daher: Sehr zu empfehlen!