Nach langen Jahren des Wartens hat Megan endlich ein neues Herz bekommen – der Aufbruch in ein neues, gesundes Leben. Doch so einfach ist es nicht: Megan verharrt in Altbekanntem. Als sie die Eltern der Herzspenderin kennenlernt und diese ihr das Tagebuch ihrer Tochter Amanda schenken, ändert sich Megans Einstellung. Im Tagebuch war eine Liste von 25 Dingen, die Amanda unbedingt machen wollte. Megan beschliesst, an Amandas statt diese Dinge zu machen. Zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Crystal, einer erfolgreichen Karrierefrau, begibt sie sich auf eine weite Reise. Wird sie tatsächlich alle Punkte abarbeiten können? Wird ihr Herz das mitmachen?
Erster Eindruck: Ein buntes, auffälliges Cover mit diversen Reisezielen – gefällt mir.
Megans Herzkrankheit hat viele Jahre ihr Leben dominiert. Doch nicht nur sie, sondern auch ihre Eltern und ihre Zwillingsschwester waren davon unmittelbar stark betroffen. Die unzähligen Stunden, Tage, Wochen des Bangens um Megans Leben waren sehr kräftezehrend. Megans Mitteilung an die Familie, dass sie sich auf eine weite Reise begeben will, trifft daher auf grosse Besorgnis. Insbesondere Megans Mutter befürchtet, dass sich ihre Tochter übernimmt. Schlussendlich beschliesst Crystal, ihre Schwester zu begleiten, auch wenn sie sich jobmässig eigentlich keine Auszeit leisten kann. Crystal gibt gegen aussen stets die taffe Karrierefrau, die alles im Griff hat, dabei kämpft sie gerade um ihre Ehe sowie um eine Beförderung und leidet unter diffusen Magenschmerzen. Und nun soll sie Megan begleiten. Wie soll das gehen? Schliesslich hatten sie in den letzten Jahren ein schwieriges Verhältnis…
Was sind die abzuarbeitenden Punkte auf der Liste? Das wären z.B. der Besuch des Taj Mahal oder des Eiffelturms, einmal Nacktbaden, in Pamplona mit den Bullen rennen oder im Regen einen attraktiven Fremden küssen. Das sind ja sehr interessante Herausforderungen! Es dauert eine gewisse Zeit, bis Megan das neue Herz als ihr eigenes Herz ansieht und auch beginnt, sich Gedanken über die eigene Zukunft zu machen. Doch auch bei Crystal bringt die Reise einiges in Bewegung…
Die folgenden Aussagen haben mich am meisten zum Nachdenken gebracht:
- „Es ist nicht nur Amandas Reise. Es ist auch deine.“ (Crystal zu Megan)
- „Ich habe Angst […]. Angst davor, die Kontrolle zu verlieren – über mich selbst, meine Situation, mein Leben.“ (Crystal zu Brian)
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen – sie war leise und berührend. Es geht um so viel mehr als nur um das Abhaken einer To-do-list oder eine Reise. Auf der Rückseite des Buches steht „Ein wundervoller Roman, der einem ganz neu vor Augen schreibt, worauf es im Leben wirklich ankommt.“ – dem kann ich vollumfänglich zustimmen. Von mir gibt es daher die volle Sternezahl.