Dieser Stadt-Land-Roman erzählt die Geschichte eines Mädchens, das sich aus dem Walliser Dorf Fiesch aufmacht, um die Welt zu erobern. Dieser Aufbruch aus dem katholischen Bergdorf zu einer Madame ins mondäne Genf weckt alle Ängste der Eltern Ende der 60er-Jahre: Drogen, Schwangerschaft, entehrende Rückkehr mit unehelichem Kind, und wird der jungen Frau als Hochmut ausgelegt. Trotzdem macht sich die junge Kathrin auf, und lernt das städtische Leben, die Liebe und die Freiheit der grossen weiten Welt kennen. Mehr noch, sie erreicht als Bauzeichnerin den Abschluss ihrer Ausbildung und legt damit die Wurzeln für ihr selbstbestimmtes Leben. Persönlich aber haben mir jene Stellen besonders gefallen, wo sie sich nach ihren Wurzeln sehnt. Die Autorin schreibt versiert und knapp, ein kurzes einfühlsames Buch das sich auch zum Verschenken eignet. Und das dann doch noch, ein eindrückliches Zeugnis, wie sich die Gesellschaft verändert hat.