Neulich stand im Tagesanzeiger, Anthony Bourdain hätte mit diesem Buch im Alleingang eine Generation Köche inspiriert und da kann ich nur beipflichten. Seine atemberaubende Reise durch die Tiefen des Restaurationsbetriebs erinnert an Michael Lewis’ “Liar’s Poker”, dem Kultbuch aller Börsenhändler, denn auch Bourdain schont weder sich noch den Leser mit einer Offenheit und Abgebrühtheit. Die “Geständnisse” sind mehr als eine Biographie von der Sorte ‘vom Loser zum Sternekoch’. Hier schreibt keiner, der nur seine Schichten am Herd schiebt, sondern der brennt für das Leben und das Kochen. Bourdain hat das Buch vor seinem Erfolg als Fernsehstar geschrieben und macht keinen Hehl daraus, was ihn sein Lebenswandel alles gekostet hat und sein tragischer, früher Tod lässt vermuten, dass ihn seine Dämonen nie wirklich verlassen haben.
Wie bei Lewis kommt keines seiner anderen Bücher auch nur in die Nähe des Erstlings wenn es um diese rohe Energie geht, diese Inspiration, die mich das Buch immer wieder zur Hand nehmen lässt und ich stelle es dann jeweils wehmütig zurück ins Kochbuchregal, weil ich es doch so gerne wieder zum ersten Mal erleben möchte.