Nicht ordnungsgemäss, werden 1880 im Amsterdamer Waisenhaus Kleine Tulpe fünf Babys ausgesetzt. Sichtlich darüber genervt, nimmt Elinora Gassbeek, eine kaltherzige Person und die Leiterin des Waisenhauses, die Kinder bei sich auf. Zwölf Jahre später leben Gisbert, Lotta, Mads, Milou und Mona immer noch da. Die schwierigen Bedingungen, unter denen die Kinder leben ( sie müssen tagein und tagaus schuften) haben sie zusammengeschweisst und zu besten Freunden gemacht. Was sie eben auch unadoptierbar macht. Frau Gassbeek , gar nicht erfreut darüber, will die Bande so rasch als möglich loswerden. Die Chance bietet sich ihr an, als Herr Rotman ein zwielichtiger Zuckerhändler im Heim auftaucht. Doch die Kinder merken schon bald, dass Herr Rotman nicht nur mit Zucker handelt… Die Geschichte spielt sich im Jahr 1892 ab, was von der Autorin atmosphärisch toll umgesetzt wurde und dem Buch dadurch einen gewissen altmodischen Charme verpasst. Gewisse Stellen jedoch empfand ich als sehr langatmig. Die Szene, in dem die Kinder von Herrn Rotman zu flüchten versuchen, mag womöglich für junge LeserInnen aufregend sein. Ich fand sie einfach nur extrem in die Länge gezogen. Das löste eine grosse Ungeduld in mir aus. Der spannendste Teil im Buch, war für mich der, in dem Milou ihrem Elternhaus näher kommt. Überwältigt vom Einfallsreichtum und der Fantasie der Autorin wollte ich keine Seiten mehr überspringen. Es fühlte sich an, als wäre ich im Kino!
Ein nicht alltäglicher Kinderroman für humorvolle und fantasievolle junge LeserInnen ab 10 Jahren.