Die Frauen von der Purpurküste, Band 3: Emmas Rückkehr nach Collioure ist nicht ganz freiwillig. Vor ein paar Jahren ist sie im Streit mit ihrem Vater auseinandergegangen und nun hatte er einen Schlaganfall! Zurück in ihrer alten Heimat trifft sie auf ihre erste grosse Liebe, Léon, und merkt, wie sehr sie ihn vermisst hat. Sie findet im Haus etliche Briefe einer Mutter an ihre Tochter, die 1942 in einem Internierungslager zur Welt gekommen ist. Das Schicksal der ihr unbekannten Frau geht Emma sehr zu Herzen. Wer war sie? Was ist aus ihr oder der Tochter geworden?
Erster Eindruck: Auf dem Cover ein malerisches Haus vor einer schönen Aussicht – gefällt mir.
Dies ist Band 3 der Reihe, kann aber unabhängig von den Vorgängerbänden gelesen werden. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen: im Jahr 1942 in Briefform von einer lange unbekannten Verfasserin und in der Gegenwart. Der Wechsel war jeweils aufgrund unterschiedlicher Schriftarten sehr gut erkennbar.
Seit sieben Jahren war Emma nun in Deutschland, hat eine Ausbildung zur Tierpflegerin gemacht und arbeitet im Tierpark Wilhelma in Stuttgart. Eigentlich war doch alles prima, oder? Doch der Anruf ihres Bruders Olivier, der sie bittet, nach dem Schlaganfall des Vaters nach Collioure zurückzukommen, bringt ihre vermeintliche Zufriedenheit ins Wanken und sie überdenkt vergangene Entscheidungen. Bei der Ankunft in der alten Heimat stürzen viele Gefühle auf Emma ein: ihren Vater so zu sehen, nimmt sie sehr mit. Sie hat ihm die Schuld gegeben, dass ihre Mutter einst die Familie verlassen hat. Er hat dazu nichts gesagt. Der Stiefmutter Camille hat sie keine Chance gegeben, doch sie stellt fest, dass sie eine sympathische Frau ist. Und sie lernt auch noch Oliviers Frau und Kinder kennen. Was hatte sie alles verpasst? Das Wiedersehen mit Léon wühlt sie auf. Sie hat ihm noch nicht verziehen, wie sie damals auseinandergegangen sind. Gibt es vielleicht eine Chance auf einen Neuanfang?
Verlust, Trauer, Zweiter Weltkrieg, Liebe und Hoffnung – dies sind einige der behandelten Stichworte. Ich war sehr gespannt auf die Auflösung in punkto Verfasserin der Briefe. Ich habe diese Reihe in sechs Tagen gelesen (und dazwischen noch je ein anderes Buch eingeschoben) – das zeigt doch schon, dass mich die Geschichten völlig überzeugen konnten. Es ist der Autorin auch im dritten Band gelungen, Emotionen zu transportieren, hier insbesondere in der Vergangenheit, in den Briefen an eine Tochter namens Claire. Es hat mein Herz tief getroffen, wenn ich mir auch nur ansatzweise versuchte vorzustellen, was Menschen in jener Zeit erlebt und erlitten haben müssen. Von mir gibt es für den Abschluss erneut 5 Sterne.