Die Forsyte Saga zeigt einen Auf- und Niedergang einer Familie der Mittelschicht in England Ende des 19ten und Anfangs des 20ten Jahrhunderts.
1886, viktorianische Zeit, June Forsyte verliebt sich in Philip Baynes Bosinney, einem Architekten. Bereits die Verlobungsfeier endet in einem kleinen Desaster, als aber Soames Forsyte Philip beauftrag sein Haus zu bauen und seine Frau Irene zu viel Zeit mit ihm beginnt zu verbringen, ist das Gerücht einer Liebschaft nicht weit. Die Freundschaft von June und Irene zerbricht schlagartig.
Ich liebe solche Klassiker. Schon Buddenbroks hat mich sehr fasziniert und ich nahm an, dass mich in etwas ein ähnliches Werk erwartet einfach von England. Ein Land, das mich sehr fasziniert. Nach dem Beenden sitze ich auf dem Sofa und überlege mir, was soll ich zu diesem Buch schreiben? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Neuübersetzung dem Buch geschadet hat. Gut, ich kenne nicht das Original, aber nach dieser Lektüre reizt es mich, eine “Original-Übersetzung” zu lesen. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass John Gatsworthy einen Nobelpreis erhalten hat für “lahme” Kost. Irgendwie scheint bei der Übersetzung der Charme verloren gegangen zu sein. Der Text fühlt sich so an, als ob man einfach Wörter aneinander gereiht hat ohne sich die Zwischentöne zu überlegen. Das Gefühl mitzuliefern. Das macht den Inhalt langweilig, zäh und mühsam zum lesen. Alte Klassiker begeistern mit ihrer speziellen Art des Textes, der Worte, das scheint hier alles entfernt worden zu sein. Das ist sehr, sehr schade.
Ein Personenregister hätte ebenfalls sehr geholfen. So viele Namen und Verzweigungen, da kann man sich im Urwald des Textes nur einfach verlieren. Leider.
Fazit: Ein Klassiker, der vermutlich zu sehr neu übersetzt worden ist. Der Charme, das alte klassische ist komplett verloren gegangen, obwohl ich überzeugt bin, dass es ein top Werk sein würde. Wenn man das Original lesen würde. Ich kam mir oft verloren vor und fühlte einfach - nichts. Die Zwischentöne fehlen. Schade, ich bin überzeugt, es wäre eine faszinierende Familiengeschichte…