Der Klappentext klingt ziemlich stark nach Fantasy, doch die Liebesgeschichte in jedem einzelnen Band spielt die grössere Rolle, also klare Romantasy mit Fokus auf Romance. Und ich war ehrlich überrascht, den mir hat trotzdem es echt wahnsinnig gut gefallen. Liegt vermutlich auch daran, dass es in keinem eine klischeehafte Dreiecksbeziehung oder sonstige andere Klischees gab, denn ich mag normalerweise immer mehr, den Fantasypart in Romantasybüchern. Dadurch wurden die Geschichten aber auch wunderbar locker und luftig gehalten und liessen sich schnell und einfach lesen.
Von den Fantasyelementen her hat mir persönlich der erste Band am besten gefallen. Viele finden ihn aber eher einer der Schwächeren. Jedoch spielt der Rest der Reihe danach aber hautsächlich auf der Erde. Ich kann verstehen wieso das so ist, aber ich persönlich finde es trotzdem schade, denn ich mag Gaias Reich, das allein im ersten Band schon einen wunderschönen Ausbau bekommen hat.
Was hier dazu gesagt werden muss, ist das die Welt, sobald man zu weit denkt dann doch etwas bruchstückhaft rüberkommt, weil sie ja nur Ausbau in einem Buch bekommen. Hat, aber seien wir mal ehrlich: Wenn wir zu sehr im Detail denken, werden wir bei vielen Fantasybüchern noch den ein oder anderen kleineren Makel bekommen.
Ich meine eine simple Frage wie: “Woher genau kommt der Strom (vielleicht wurde sie im ersten Band beantwortet und ich weiss es nicht mehr) oder wenn das Volk kinderliebend ist, wo werden all die grossen neuen Generationen untergebracht? Wird Hemera dann vergrössert, usw.?“ sind nicht wirklich im Fokus. Es basiert zwar ein wenig auf einigen dystopischen Elementen, aber das Buch sollte keineswegs als solche wahrgenommen werden und das sollte man im Kopf behalten. Der Fokus war einfach mehr auf der Liebesgeschichte und dem Fantasyaspekt, statt der (eigentlich dystopischen) Welt, aber das war für mich komplett in Ordnung.
Die Charaktere selbst waren ebenfalls interessant gestaltet und ihre Anziehung konnte man immer sehr gut spüren. Da wurde in dieser Hinsicht wirklich sehr gut beschrieben. Alle Paare hatten ihre Individualität und ihre eigenen Konflikte zu lösen, was die Geschichten zwar ähnlich klingen lässt, aber dennoch allen ihre Individualitäten gab, um sie einzeln herausstechen zu lassen.
Zum Teil waren aber auch Gaias Handlungen etwas unverständlich. Sie brachte es fertig, aus den Energien über der Erde ihre vier Söhne und deren Reiche zu schaffen, kann aber einen Menschen nach einer Reise auf die Erde nicht vollständig heilen, da sie dann auf einmal zu schwach ist. (Könnte sein, dass sie möglicherweise von dem vorherigen Ereignis noch etwas geschwächt war, aber den einflussreichsten Faktor gab es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.) Etwas unlogisch, aber auch eher ein Detail, welches nebenbei bemerkt wurde.
Ich war, als ich damals schon mit dem ersten Band begonnen habe, ein absoluter Fan dieser Reihe und auch der Rest konnte mich dann wirklich überzeugen (inklusive der Sequels, die dann noch folgten, als die Rezension von damals schon abgeschlossen war). Es ist vielleicht nicht für jeden etwas, insbesondere diejenigen, die mehr Dystopie erhoffen würden, sind hier an der falschen Stelle. Dennoch kann ich es den meisten nur empfehlen für alle Fantasy und Romantasyfans, die auf der Suche nach etwas Lockerem und Leichtem sind. Von mir gibt es wohlverdiente fünf Sterne dafür.