Die Inhaltsangabe erinnerte mich gleich von Anfang an stark an „Mythica" und ich liebe diese Reihe von von P.C. Cast ja über alles, auch wenn ich anfangs etwas zögerlicher war, wegen des Zeitalters (ich bin bis heute kein Fan von historischen Romanen und hatte damals erst recht noch nicht viel davon gelesen und die Bücher aus “Mythica“ die in vergangenen mittelalterlicheren Zeiten spielten, hatten mir auch weniger gefallen). Aber ich mochte bisher noch jedes Buch von P.C. Cast mehr oder weniger und war mehr als gewillt, dem Ganzen eine Chance zu geben.
Zuerst hatte ich das Gefühl bekommen, dass Alex (alias Blonwen, wie sie in dieser Zeit heisst) die Stammesführerin Boundica betrügen würde und ihr wirklich einfach das Medaillon wegnimmt, was aber nicht geschah, was dann für mich auch schon überraschend gewirkt hatte.
Im Allgemeinen blieb für mich vieles unvorhersehbar (es gab zum Beispiel ja auch schon verschiedene Lösungen zu ihrem Problem: bleibt sie dort oder nimmt sie ihren Typen mit in ihre Zeit) und das Ende hat mich dann auch echt gut überrascht und war auch mehr als zufriedenstellend.
Da ich, wie bereits gesagt, nicht viel Ahnung von Kelten hatte (hat sich mit dem Studium von Englisch, etwas geändert, als Altenglisch durchgenommen wurde, aber da es schon wieder ein Weilchen her war, seit ich das Buch gelesen habe, kenne ich auch die Details nicht mehr), habe ich keine Ahnung, ob die Gegebenheiten gut dargestellt wurden oder alles nur erfunden war. Ich denke, es kam zwar noch ziemlich realistisch herüber (mit Ausnahme der Götter und Geister natürlich).
Wenn man schon von den Geistern spricht: Ich fand diesen Aspekt der Geschichte sehr gut. Die Geister haben ihr stets geholfen, sich in der fremden Zeit zurechtzufinden und wussten über sie Bescheid und so war zum Glück nicht jeder völlig im Unklaren, wer sie ist, was vielen unnötigen Dialog sparte.
Auch manche kleineren Details gefielen mir gut. So zum Beispiel der Sprachchip, der zur Verständigung hilft. In den meisten anderen Büchern scheinen die Leute ohne Probleme in die Vergangenheit zu gehen und können sich bestens mit allen unterhalten, ohne das erklärt wird, wie es genau funktioniert.
Auch wurde natürlich wieder die kleine amerikanische Stadt Tulsa erwähnt, was ich einfach, wie schon einige Male erwähnt, richtig süss finde. Ich finde das ein tolles Detail, was sie allein schon dadurch herausstehen lässt.
Die Tatsache, dass zu jedem Zeitpunkt, in dem sie die Kraft der Erde benötigt auch der richtige Baum da ist, finde ich dann aber etwas speziell. Ein Deus ex Machina in Baumform und das gleich mehrfach. Man kann ja vom glücklichen Zufall sprechen (vielleicht besteht der gesamte Wald ja nur aus Rowanbäumen), aber das wirkt eher etwas unecht.
Alles in allem ist es aber ein tolles Buch, mit einer sehr interessanten Handlung. Ich hätte nicht gedacht, dass mich das Buch so hineinziehen könnte, weil es um Kelten ging. Ein bisschen erinnert es mich an Mythica mit anderen Gottheiten, also kann ich es auch nur an Fans der Reihe weiterempfehlen. Ich gebe dem Buch dafür fünf Sterne.