Urechs Roman “Schnitz” ist eine echte Entdeckung! Die in Lausanne geborene Autorin entwirft ein “Zukunftsszenario”, das trotz aller Absurditäten erschreckend realistisch ist und extrem an die Immobilienkrise erinnert. Eine Gesellschaft, die sich immer stärker in die Gewinner und die Verlierer spearieren lässt, in der die Angst vor dem Kommissionär allen in den Knochen sitzt, die Angst vor Pfändung, die Angst davor, das Haus zu verlieren und in eine Wohnwagensiedlung ziehen zu müssen.
Und doch ist alles Poesie: Die Familie im Mittelpunkt der Handlung heisst “Kummer”, der Mädchenname der Mutter war “Chance”, man weiss gleich, wo es lang gehen wird. “Schnitz” ist der Name einer Süssigkeit, einer Art Droge fürs Volk, der alle verfallen sind - Zuckerbrot. Ein schräges, ein tolles Buch!