«Das Dinner – Alle am Tisch sind gute Freunde. Oder?» ist ein (erotischer) Thriller von Emily Rudolf.
Die Geschichte beginnt in einem abgelegenen Restaurant in der Eifel, wo Jonathan und seine Verlobte Lotta ihre alte Freundesgruppe zu einem Wiedersehen einladen. Doch ein Platz am Tisch bleibt leer, der für ihre vermisste Freundin Maria, die vor fünf Jahren in einer schicksalhaften Nacht spurlos verschwand. Um die alten Zeiten aufleben zu lassen, beschliessen die Freunde, ein Krimi-Dinner zu veranstalten. Doch das Spiel, das zunächst noch harmlos erscheint, verwandelt sich schnell in einen Albtraum. Verstörende Erinnerungen brechen sich Bahn, und die Fragen, die aufgeworfen werden, sind nicht nur Teil des Spiels. Wer spielt hier wirklich seine Rolle, und wer verbirgt seine wahren Absichten? Während draussen ein gewaltiger Sturm aufzieht, eskaliert die Situation am Tisch und es wird unmissverständlich klar, dass einer von ihnen möglicherweise ein Mörder ist. Ist Maria noch am Leben? Und wenn ja, wo ist sie?
Die Erzählung wird aus fünf verschiedenen Perspektiven geschildert, wobei die ständigen Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit der Geschichte eine komplexe und packende Tiefe verleihen. Die clever gewählten Namen der Charaktere (Jonathan wird zu Nathan, Kiano zu Ano, Tristan zu Stanley, Lotta zu Tati, Hannah zu Anabel und Maria Gabriela wird zu Ella) sind nicht nur ein kreatives Stilmittel, sondern erleichtern auch das Verständnis und die Identifikation mit den Figuren.
Das Festival-Setting, geprägt von Partystimmung und Drogen, passt hervorragend zur Atmosphäre des Buches. Dabei sind die zahlreichen erotischen Szenen ein zweischneidiges Schwert. Sie verleihen der Geschichte zwar eine gewisse Intensität, könnten jedoch für einige Leserinnen und Leser störend wirken. Bevor man sich auf dieses Buch einlässt, sollte man sich bewusst sein, ob man für solche Inhalte offen ist. Persönlich haben mich die erotischen Elemente nicht gestört, weil diese zum Setting eigentlich gut gepasst haben. Ich habe aber festgestellt, dass sie nicht für jede Zielgruppe geeignet sind.
Was mich jedoch enttäuscht hat, sind die häufigen Wiederholungen, die in einigen Passagen die Spannung minderten und meinen Lesefluss störten. An diesen Stellen fühlte sich die Erzählung langatmig an. Die Grundidee ist zweifellos faszinierend und vielversprechend, doch die Umsetzung hätte an einigen Stellen straffer und präziser sein können. Insgesamt vergebe ich 3 von 5 Sternen ⭐️⭐️⭐️ Das Dinner ist ein Thriller, den ich besonders denen ans Herz lege, die erotische Spannung und psychologische Spiele schätzen. Wer bereit ist, sich auf die dunklen Geheimnisse der Vergangenheit einzulassen, wird hier ein packendes Leseerlebnis finden ❤️