Robert Harris entführt uns in eine Zukunft, die nach einer Art Apokalypse spielt, die alles, was unsere technische und vernetzte Zivilisation ausmacht, weggespült hat. Im Jahre 1468 Unseres auferstandenen Herrn wird England von einer klerikalen Junta und dem König regiert. Es herrschen Zustände wie im Mittelalter, keine Elektrizität, keine Aufklärung und alles, was die Aera vor der Apokalypse angeht, wird als Verstoss gegen die göttliche Ordnung angesehen. Die Doktrin,
dass die von der Apokalypse vernichtete hochentwickelte Zivilisation mit ihrer Selbstüberschätzung Gottes Zorn auf sich gezogen hat, und darum vernichtet wurde, bildet den Boden für Aberglaube und religiösen Fanatismus. Hochwürden Fairfax wird vom mächtigen Bischof Pole in eine entlegene Pfarrei entsendet, um dem dortigen verstorbenen Pfarrer Lacey das letzte Geleit zu geben. Doch der Tod des Pfarrers ist mysteriös, hat er sich doch offensichtlich der Ketzerei schuldig gemacht, und nach den verbotenen Schätzen jener untergegangenen Zeit gegraben. Immer mehr lässt der junge Gottesmann sich in den Strudel der Ereignisse vor Ort hineinziehen, und entfernt sich von seinen Prinzipien. Bis zum dramatischen Ende gelingt es Harris den Leser blendend zu unterhalten und trotzdem bitterböse auf die Verletzlichkeit unserer technnologiegläubigen Zivilisation hinzuweisen und unterschwellig vor dem allzeit bereiten Fundamentalismus machthungriger religiöser Eiferer in Krisenzeiten zu warnen.