Ein Fluch lastet auf den Familien Capulet und Montague, der weit über Romeo und Julia hinausgeht und schon hunderte Familienmitglieder auf dem Gewissen hat. In jeder Generation gibt es ein Liebespaar, welches geopfert werden muss, um den Fluch aufzuhalten. Um dieses Paar zu finden, werden Spiele abgehalten und Bälle organisiert, bei welchem am Ende die potenziellen Liebenden zu einem Duell gezwungen werden oder sie geben sich zu erkennen und werden geopfert. Joy hat von all diesen Dingen keine Ahnung, als sie aus einem Theater in Wien entführt wird. Ihr wird unterstellt eine Capulet zu sein und muss wohl oder übel ihr Erbe wahrnehmen. Als Capulet darf sie sich auf keinen Fall in einen Montague verlieben, wenn sie am Leben bleiben möchte. Doch die Fürsten der beiden Häuser machen es ihr nicht gerade leicht, keine Gefühle zu entwickeln.
Dieses Buch musste ich allein schon wegen der Prämisse lesen. Ich fand die Idee klasse und der Farbschnitt, welcher sich am Ende zu einem einzigen Bild zusammenfügen lässt, hat mich schliesslich dazu bewogen, dass Buch ganz oben auf meinen Sub zu legen und ich bin froh, dass getan zu haben. Der Klappentext verspricht nicht zu viel und der Twist am Ende hat es in sich, sodass ich es kaum erwarten kann, weiterzulesen.
Wie schon gesagt, hat mir die Idee des Buches sehr gefallen. Ein alter Fluch, welcher die Familien zwingt, ihre Kinder zu opfern, wenn sie nicht alle sterben wollen. Es verspricht viel Spannung und Geheimniskrämerei und die Autorin wiegt uns nicht in Sicherheit. Die Hauptfiguren sind nicht unantastbar oder von allen Konsequenzen freigesprochen. Ein Umstand, welcher mir sehr gefällt und für mich bedeutet, dass man alles erwarten kann und ein Happy End keinesfalls garantiert ist. Die Storyline ist definitiv das Herzstück dieses Buches und überzeugt mit einem angenehmen Spannungsbogen. Auch die Liebe fürs Theater ist ersichtlich. So tragen alle Mitglieder der Häuser Namen, welche mit dem Theater in Verbindung stehen. Das macht es auch sehr einfach sich die Namen der einzelnen Figuren zu merken.
Für mich ist allerdings die Chemie zwischen Joy und den beiden Fürsten der Häuser nicht so gross, wie ich es erwartet hatte. Bis jetzt sehe ich Joy noch mit keinem von beiden. Dafür stimmen für mich die Beziehungen zwischen der Freundesgruppe der beiden und ihre Gespräche machen grossen Spass. Ich hoffe, dass sich da die Anziehung da noch vergrössert, sodass sich der romantische Aspekt nicht erzwungen anfühlt. Dafür gefallen mir die Charakter aber sehr. Gerade die Freundschaft zwischen Rhyme und Cut bringt unheimlich viel Dynamik in die Geschichte und sorgte bei mir für den ein oder anderen Lacher. Auch die anderen Nebenfiguren machen Spass und ihre Zuneigung untereinander fühlt sich echt an. Die Sprache sticht für mich nicht sonderlich heraus, ist aber leicht verständlich und auch für Erwachsene lohnenswert.
Für mich war dieses Buch definitiv ein kleines Highlight und machte beim Lesen wirklich Spass. Es ist sicherlich keine hochstehende Literatur, allerdings verfehlt es sein Ziel nicht. Die Geschichte unterhält und es ist gar nicht so einfach, dass Buch wieder auf die Seite zu legen. Ein super Jugendbuch, dass ich hauptsächlich Mädchen ab 12 ans Herz legen würde. Aber auch Fans von Dreiecksbeziehungen in jedem Alter kommen auf ihre Kosten.