Von der Autorin habe ich bereits die “Night Shadow” Reihe. Daher war mir ihr Schreibstil bekannt und wollte ihr nächstes Werk lesen. Ich liebe Dark-Academia mit düsterem und mystischem Setting, daher war ich sehr gespannt auf die Geschichte. Vielen Dank an dieser Stelle für das Lese-Exemplar.
Mathea und Ellie, zwei unterschiedliche Charaktere die ein ganz normales Leben leben, bis ihre Kräfte erwachen. Die beiden sind Späterwachte und hatten bisher keine Ahnung, dass Magie existiert. Mathea ist ein Einzelgänger, ehrgeizig, motiviert, sarkastisch und trägt immerzu schwarz. In ihr erwacht jedoch helle Magie und kommt daher an der Univerzita Mystika. Dort sind alle nett, fröhlich und hilfsbereit. Aber die Leistungen werden dort nicht benotet, was für sie ein Alptraum ist. Das sind die Dextras. In Ellie hingegen erwacht dunkle Magie. Sie selbst ist aber eine sehr liebenswerte und gutmütige Person. Sie kommt an der Academia Sinistra wo sie auf haufenweise gruselige Wesen trifft. Dort muss sie sich alles erkämpfen, was für ihre Person eher schwierig ist. Allerdings trifft sie dort auch auf Astra, eine Warlock, die sehr beliebt zu sein scheint. Mit der Zeit fügt sie sich ins System ein und kommt Astra immer näher, wobei sie gleichzeitig ihre Fähigkeiten zu unterdrücken versucht. Als bei Mathea entdeckt wird, dass sie verflucht ist und ihr Leben davon abhängt, wird es langsam ernst. Sie macht sich auf die Suche nach einer Lösung und lernt den unnahbaren Atlas kennen, Astra’s Bruder. Nach ein paar Debatten beschliessen die vier schliesslich zusammen zu arbeiten, um den Fluch zu lösen. Doch zu welchem Preis?
Zu Beginn des Buches wurden wir mit Informationen bombardiert. Bis zum Ende konnte ich mir all die Namen und Wesen nicht merken. Ein Glossar wäre hier sicherlich sehr hilfreich gewesen. Dies störte meinen Lesefluss, weil ich überhaupt nicht sagen konnte, wo diese Person nun hingehört und welche Fähigkeit sie hat. Leider hatte ich auch mit dem Schreibstil grosse Mühe, was mir das Lesen noch mehr erschwerte. Apropos, ich hätte mir gewünscht, dass all die Wesen genauer beschrieben wurden und welche Fähigkeiten sie haben. Wer sich nicht wirklich damit auskennt, steht eher auf dem Schlauch. Ich habe ab und zu gegoogelt, aber es irgendwann gelassen, weil es mir zu blöd war. Also las ich einfach weiter ohne ein Bild von diesem Wesen im Kopf zu haben. Auch vom Unterricht erfuhren wir überhaupt nichts. Lediglich wie schwer es die beiden Mädels hatten, resp. wie sie nach Lösungen suchten.
Das Setting gefiel mir aber richtig gut. Ich war schon mal in Prag daher konnte ich mich an das ein oder andere erinnern. Die Beschreibungen konnte ich mir bildlich vorstellen und es gab dem ganzen eine mystische Note.
Mathea und Atlas sind tolle Charaktere. Mir gefiel ihre Art, obwohl sie eher unnahbar und arrogant wirken. Mathea ist herrlich direkt und sarkastisch und passt perfekt zu Atlas, der genauso wissbegierig ist wie sie. Doch die beiden sind “eigentlich” verfeindet, daher fand ich ihre Konversationen herrlich witzig. Ganz im Gegenteil von Astra und Ellie. Zwischen ihnen entwickelt sich langsam etwas, doch da waren keine Funken. Während Astra alles auf die leichte Schulter nahm, jammerte Ellie grösstenteils nur rum. Im Grunde sind beide verunsichert, die Geheimnisse mit sich rumtragen, die keiner Wissen darf. Vor allem drehte sich das grosse Geheimnis grösstenteils um Ellie. Wir erfuhren bis zum Ende überhaupt gar nichts, was das alles auf sich hat. Es gibt Vermutungen, aber niemand weiss genau, in welcher Richtung es genau geht. Das Hauptthema aber war der Fluch. Es war spannend zu lesen, wie zuerst Mathea und danach die vier versuchen eine Lösung zu finden.
Je näher sie der Lösung kamen, desto interessanter wurde es. Dass ab und an tschechische Worte benutzt wurden, gefiel mir auch gut und machte es authentischer. Leider blieb das ganze aber eher oberflächlich, so dass es eher schleppend voran kam. Viel unnötiges wurde immerzu wiederholt, während das wichtige gar nicht erklärt wurde. Das Ende verlief viel zu schnell und schlussendlich erfuhren wir Leser eigentlich so gut wie gar nichts, ausser ein paar wenige Punkte. Klar, ein Cliffhanger ist immer nötig, damit der Leser neugierig bleibt. Hier aber wurde rein gar nichts aufgelöst. Andeutungen ja, aber wir sind im Grunde nicht viel schlauer wie zu beginn. Wirklich schade, denn die Geschichte an sich hat so viel Potenzial. Noch dazu fehlte mir das Dark-Academia-Vibe, da wir die Schule an sich nicht wirklich kennengelernt haben.
Viele werden diese Reihe sicherlich mögen, mich hat es aber leider nicht abgeholt. Schade um die Idee, die eigentlich wirklich gut wäre. Werde daher diese Reihe nicht weiter verfolgen.