Was geschieht mit einem Menschen bei einer bestimmten Art von Begegnung? Diese Begegnung, die man vielleicht schon öfter in ähnlicher Weise hatte, aber die diesmal in diesem (genau diesem) besonderen Licht erscheint, irgendwo tief in einem drinnen leise und kaum merkbar einen Schalter umlegt. Und dich dann begleitet, jeden deiner Schritte, deiner Gedanken informiert, mal bewusst, mal unbewusst.
Dem alten Jagdleiter in Ekmans Roman widerfährt solch eine Begegnung. Im Rückblick auf ein bescheidenes und glückliches (?) Leben drängen sich neue Perspektiven auf. Mit 70 Jahren noch das Leben auf den Kopf stellen? Mit Sicherheit nicht. Aber die Erinnerung drängt sich auf und zieht an ihm und die Gegenwart will doch auch noch bewältigt werden, stellt ihm immer noch neue Herausforderungen. Und am Ende die Frage, welche Dinge gesagt werden müssen - und welche man dereinst mit zu Grabe tragen will.
Ekman beschreibt sehr genau, sowohl Landschaften als auch ihre Hauptfigur. Ich gebe zu, allzu ausgiebige Beschreibungen können mich, auch je nach Sprachstil, irgendwann langweilen. Aber gerade Ulfs Innenleben und nicht zuletzt auch seine Frau Inga resp. die Beziehungsgeschichte der beiden liessen mich nicht los. Und immer und immer wieder streut Ekman kurze poetische Passagen ein, die mich wehmütig werden lassen.
Ich weiss nicht, ob ich mit dem Schluss so richtig zufrieden bin. Aber ich glaube, das spielt keine Rolle oder vielleicht war “Zufriedenheit” auch gar nicht Ekmans Absicht. Der Weg ist hier eindeutig das Ziel - und denn beschritt ich sehr gerne.