Das ESport Event des Jahres. Neil Desmond tritt als einer der besten Spieler des Erfolgsspiel Pentagods an und verliert. Nach dem Match verflucht er die Welt und wacht in einer neuen auf, in der es Videospiele nicht gibt. Anstatt als ESport-Profi arbeitet Neil als Putzmann bei einem riesen IT-Unternehmen. Doch ohne Videospiele kann er nicht und beschliesst so, den Status quo wiederherzustellen. Zusammen mit seinem ehemaligen Team fängt er an, ein Meilenstein nach dem anderen zu entwickeln, doch seine alte Erzrivalin KiraNightingale könnte ihm erneut einen Strich durch die Rechnung machen. Denn in dieser Welt sitzt sie am längeren Hebel und Neil versucht alles, sie auf seine Seite zu ziehen.
Ein Buch über Videospiele ist immer gut. Sei es wie bei Poznanskis “Cryptos” oder “Erebos” oder Clines “Ready Player One”, als Videogame-Enthusiastin ist mir alles recht und ich komm nicht darum rum, die Bücher zu lesen. So auch bei “Godmode”, auch wenn ich nach dem Klappentext nicht ganz so überzeugt war. Das Lesen hat sich dennoch gelohnt, denn obwohl es kein Meisterwerk ist, so hat es mich dennoch unterhalten.
“Godmode” ist eine Hommage an die Geschichte der Videospiele und genau so liest es sich auch. Jede Seite ist so voller Liebe zum Detail, dass es sich als Videospielfan und Gamer wirklich zu lesen lohnt. Denn Manuel Schmitt schafft es mit viel Humor die Leserschaft durch die Videospielgeschichte mitzunehmen. Auch Hintergrunddetails werden aufgenommen und uns erklärt, was diese Spiele und Konsolen so wichtig macht. Also gerade für Leute wie mich, die zu jung sind, um die Anfänge mitbekommen zu haben, wahnsinnig interessant.
Leider muss man sagen, dass manchmal die Geschichte etwas drunter leidet. Nicht immer war ich an die Seiten gefesselt und habe immer mal wieder längere Pausen machen müssen, wenn auch hauptsächlich weil ,mir Neil so unheimlich unsympathisch war. Die ganze Geschichte fühlte sich mehr nach Zweck an, was sie in diesem Kontext auch durchaus sein darf. Nicht immer braucht ein Buch die innovativste Story, um zu unterhalten und “Godmode” ist ein gutes Beispiel dafür. Auch sprachlich wird dieses Buch keine Preise gewinnen, doch die Einfachheit sorgt dafür, dass auch Lesemuffel zu diesem Buch greifen können und ich denke, darin liegt auch die Qualität. Dadurch das die Sprache und Storyline sehr einfach ist, kommen die EasterEggs umso mehr zur Geltung und macht “GodMode” auch Leser*innen zugänglich, die vielleicht nicht allzu gerne lesen.
Ingesamt ist “Godmode” also ein solides Buch für alle Gamer*innen, die sich gerne mit der Videospiel Geschichte auseinandersetzten wollen. Denn sind wir ehrlich, wir werden nie dazukommen, einige der Klassiker zu spielen, wenn immer wieder neue geniale Games rauskommen. Wie bereits gesagt, ist es keine Meisterwerk der Literatur, aber wer mit wenig Ansprüchen an die Sache rangeht, wird sich dennoch beim Schwelgen, schmunzeln und sich über Neil aufregen wiederfinden. Ausserdem glaube ich, dass das Buch in der Hinsicht alles richtig gemacht hat, als das es sich wirklich mit der Branche auseinandersetzt und beschreibt, wieso sie so beliebt ist.