Denn man muss der Vergangenheit keine Farbe ‚hinzufügen‘ - sie ist bereits bunt. Jordan und ich wollten die Bilder lediglich von ihrem Schwarz und Weiß befreien, im wörtlichen und im metaphorischen Sinn. Wir alle betrachten die Vergangenheit durch eine schwarz-weiße Brille und halten sie selbst darum auch für schwarz-weiß. Dabei war sie schon immer bunt.‘ (Seite 15)
Jordan Lloyd hat s/w-Fotografien aus den Jahren 1839 bis 1949 aufwändig koloriert und stellt diese zusammen mit Wolfgang Wild im Bildband ‚Zeitreise‘ vor.
Dabei ist die Präsentation der Fotos rückwärtsgerichtet: Wild und Lloyd beginnen im Jahre 1949 und gehen immer weiter in der Geschichte zurück. Mir hat dieses Vorgehen sehr gut gefallen, denn meiner Meinung nach trägt es so entscheidend dazu bei, dass man das Gefühl bekommt, es handelt sich um Fotos, die schon immer bunt waren, nicht erst koloriert wurden.
Ich empfand die Fotos als hervorragend und überzeugend koloriert. Die Farbgebung ist meist sehr gelungen, und die Fotografien an sich sind gut gewählt, um den Zeitverlauf darzustellen. Mein Freund, der Fotograf ist und ein exzellentes Auge für Licht, Schatten und Farbtöne hat, hat bei einem kleinen Test allerdings sofort gemerkt, dass die Bilder nachträglich koloriert wurden. Auch er empfindet die Kolorationen von Lloyd als gelungen, aber täuschen ließ er sich nicht.
Die Fotografien werden von Legenden begleitet, die den Fotografen, die Aufnahmezeit und den Ort benennen, eine kleine Karte mit der Lage zeigen sowie Informationen zum Motiv bieten. Hinten im Buch findet man schließlich die s/w Originalfotografien.