Del Hawthorne ist Professorin für Anthropologie. Eines Tages dringt nach dem Ende ihrer Vorlesung ein alter Mann in ihren Hörsaal ein und redet wirres Zeug. Zuerst erkennt ihn Del nicht einmal, erst als er sie mit einem Spitznamen anredet, wird ihr klar, dass sie Professor Schroeder, einen Freund und Kollegen ihres toten Vaters vor sich hat. Doch wie kann das sein? Die beiden Männer sind vor 7 Jahren auf einer Fahrt auf dem Nahanni River spurlos verschwunden und wurden seitdem für tot gehalten. Doch wenn Schroeder noch lebt, ist dann auch Dels Vater noch am Leben? Was ist ihnen zugestoßen? Schroeder übergibt ihr ein verschlüsseltes Notizbuch, kann ihr jedoch keine weiteren Hinweise mehr geben. Als er vor Dels Augen rapide und unnatürlich schnell altert, wird ihr klar, dass sie nicht warten kann!
Gemeinsam mit ihrem Exfreund, einem ihrer Studenten, dessen Freundin und Jake Kerrigan, einem früheren Arbeitskollegen ihres Vaters, sowie dessen Assistentin macht sie sich auf den Weg zum Nahanni River zu einer gefährlichen Kanu-Tour!
Bis hierhin klang das ja alles noch ziemlich spannend. Auch wenn man sich schon fragt, warum sie nicht erst das Notizbuch entschlüsselt und einfach ins Blaue hinein losfährt. Und natürlich könnte man sich auf die Frage nach der Zusammensetzung der merkwürdigen Reisegruppe stellen, zu der vor Ort noch ein indianischer Führer und ein fremder Computernerd stoßen, der seine eigene Kanugruppe verpasst hat.
bei der allerersten Begegnung zwischen Jake und Del hat es dermaßen gefunkt, dass Del völlig den Kopf verloren hat. Das wird gemeinsam im Kanu natürlich nicht besser. Die Dialoge und Szenen zwischen den beiden machen jedem Groschenroman Ehre. Dann ist da noch seine extrem scharfe, aber megazickige Assistentin, deren Dabeisein auf der Tour sich mir leider überhaupt nicht erschlossen hat. Achja, Del hat ein gesundheitliches Geheimnis, das sie erst während der Tour lüftet, aber davon lässt sich Jake natürlich nicht wesentlich abhalten.
Während die muntere Kanu-Tour nicht nur die Boote, sondern auch alle Klischees ausschöpft, zieht immerhin der Spannungsbogen noch eine Weile an – bis dann eine dermaßen abstruse Wendung in der Geschichte kommt, dass ich gar nicht mehr wusste, ob das jetzt Satire ist oder noch ernstgemeint. Der weitere Verlauf belehrte mich: ernstgemeint. Mehr oder weniger fassungslos las ich mich durch die folgenden Ereignisse, bei denen es mir schien, als wollte die Autorin möglichst große Schockeffekte einbauen, dabei aber Logik und gesunden Menschenverstand großzügig beiseitegelassen hat.
Das Ende war dementsprechend haarsträubend und lässt vermuten, dass das noch nicht alles war, was der Autorin zu dieser Story einfällt, die Möglichkeit einer Fortsetzung steht drohend im Raum – allerdings dann ohne mich!