Der 15-jährige Manuel erwacht ohne Erinnerungen in einem komplett weißen Raum. Seine einzige Möglichkeit zur Kommunikation mit der Außenwelt sind die Computerbildschirme im Zimmer. So surft er stundenlang durchs Internet und folgt Leuten über deren Online-Outdoorkameras durch Hamburg, stets auf der Suche nach Antworten auf die Fragen, wer er überhaupt ist und wie er in diesen Raum gelangt ist. Stück für Stück setzt er so die Wahrheit zusammen. Offenbar wurde er bei einem schiefgelaufenen Entführungsversuch schwer verletzt und kann sich dadurch nur noch virtuell bewegen. Sein vermögender Vater hat daraufhin offenbar extra für ihn eine computergenerierte Welt erschaffen. Doch ist das, was Manuel jetzt führt, überhaupt ein Leben? Und wieso kann er sich an absolut nichts von früher erinnern?
Mit “Boy in a White Room” ist Karl Olsberg ein faszinierender Jugendthriller mit zahlreichen überraschenden Wendungen gelungen. Bis zum Ende werden knifflige Fragen aufgegriffen und sorgen so für faszinierendes Leseerlebnis, das viel Raum zum Nachdenken und Philosophieren offenlässt. Vollkommen zurecht wurde die Geschichte für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.