Schonungslos zeichnet Leonard das Bild der umtriebigen und unberechenbaren Forscherin. Fossey’s Engagement für die Gorillas ringt einem Bewunderung ab - ebenso aber Unbehagen ihr Umgang mit Mitarbeitenden, vor allem aber mit den Wilderern - und vor allem mit der afrikanischen Kultur, die ihr nicht nur fremd ist, die sie vielmehr ablehnt.
Was an dem biografischen Roman Fakten sind, was Fiktion ist schwer auszumachen - Leonard selber nimmt keine Stellung zu ihrer schriftstellerischen Freiheit. Da es aber nachwievor einige Zeitzeugen gibt, wird sich Leonard wohl ziemlich eng an Fossey’s Leben gehalten haben.
Gewöhnungsbeürftig ist der Aufbau der Erzählung, die Kapitel springen zwischen den Jahrzehnten hin und her, eingestreut Erinnerungen an die Kindheit - erst im dritten Teil ist man hauptsächlich in Karisoke - umso verlorener wirkt hier das ‘Goldfisch-Kapitel’.
Der Schreibstil aber ist packend, die Erzählung farbig - man bekommt auch viel über die Kongokrise mit, deren Opfer Dian Fossey selber wurde.
Ein gutes Buch, um Einblick in ein Leben zu bekommen, das in einem grossen Engagement aufging - und letztendlich an sich selber zerbrach… und (leider) ein böses Ende fand.