Lechtenberg’s Schriftauslegung orientiert sich an der katholischen Liturgieordnung. Im Lesejahr A (in dem wir zur Zeit sind) steht dabei das Matthäusevangelium im Zentrum. Ihre Gedanken sind nicht bibel-theologisch fokussiert, sondern vielmehr ‘lebenspraktisch’ formuliert. So kommt Lechtenberg immer wieder zu überraschenden Verknüpfungen und Auslegungen, die die Texte erden und im Heute ankommen lassen. Z.B. sieht sie in der Erzählung vom Unkraut unter dem Weizen den Stammbaum Jesu gespiegelt, bei dem auch einiges ‘an Unkraut’ vorkommt - und dadurch geht der Blick (automatisch) auf die eigene (biografische) Verortung im Leben.
Sie nutzt die Schriftgedanken, um Mut zu machen, Neues zu denken, sich betreffen und ansprechen zu lassen. Damit eignen sich die Texte nicht nur, um entlang der Sonntage Anregungen für Predigtvorbereitung zu finden, sondern ebenso für eigenes Meditieren - wie es der Untertitel vorsieht.
Mit Lechtenbergs Gedanken lässt sich das Matthäusevangelium ‘auf eigene Faust’ erkunden. Ihr Input, hilft die Berührungsängste mit biblischen Texten zu verlieren und darin nach Spuren des eigenen Lebens und deren mögliche Deutung zu suchen.