Das Buch ‘Tor zur Freiheit’ von Tugba Tekkal hat mich unglaublich begeistert. Es erzählt die bewegende Geschichte von Tugba und ihrer Familie, insbesondere ihrer Schwestern. Als Tochter von Jesiden und leidenschaftliche Fußballerin gründete sie mit ihren Schwestern eine Menschrechtsorganisation, um Opfern eines Genozids dabei zu helfen, ins Leben zurückzufinden.
Die Erzählung erfolgt in der Vergangenheit, was es ihr ermöglicht, Ereignisse, Gefühle und Ungerechtigkeiten aus ihrer Kindheit und Jugend aus der Sicht eines Erwachsenen zu reflektieren und zu beschreiben.
Das Buch schildert Tugbas Leben von ihrer Kindheit bis heute auf eine sehr persönliche, einfühlsame und eindrückliche Weise. Beim Lesen fühlt man sich, als wäre man selbst Tugba. Oftmals kämpft man mit den Tränen, angesichts der Diskriminierung und Ungerechtigkeiten, mit denen sie und ihre Schwestern konfrontiert sind. Sie kämpfen um ihre Freiheit gegen die Beschränkungen der kurdischen Tradition für Mädchen und Frauen und gegen den Fremdenhass. Doch ihre Stärke, Fantasie, Liebe und Motivation lassen sie ihr Leben in Freiheit und Sinnhaftigkeit leben.
Das Buch ist klar, einfach und mitreißend geschrieben. Besonders die Abschnitte, in denen Tugba von ihrer Zeit als Fußballerin erzählt, sind so persönlich und fesselnd, dass man nicht mehr aufhören kann zu lesen. Einmal habe ich sogar im Zug das Umsteigen vergessen, so vertieft war ich in ihre Geschichte.
Tugba und ihre Schwestern sind eigentlich Anti-Heldinnen, aber für mich sind sie die wahren Helden dieser Welt. Das Buch ist eine starke Leseempfehlung und kann als Inspiration dienen, wie man seinen eigenen Weg gehen und Gutes tun kann, um ein erfüllendes Leben zu führen – nicht nur für Frauen, Emigranten oder Flüchtlinge, sondern für jeden Leser*in.