Gleich zu Beginn muss ich bekennen, dass ich alle Bände um den Gerichtsmediziner Leon Ritter gelesen habe. Die Kriminalfälle, in denen er die Polizei bei ihrer Ermittlungsarbeit unterstützt, insbesondere Capitaine Isabelle Morell, sind stets sehr spannend geschrieben. Und nebenbei gibt es immer eine Kopf-Reise in das beschauliche Lavandou in der Provence.
Auch dieses Mal, da zwei Kinder, Lukas 7jährig und seine kleine Schwester Louisa, 4, offensichtlich entführt wurden und nun mit Hochdruck gesucht werden, zieht der Autor mich in den Bann des Geschehens. Bei so kleinen Kindern ist jeder Tag, den sie nicht gefunden werden können, einer zu viel und könnte zwischen Leben und Tod entscheiden.
Dieses Mal muss ich jedoch die Herstellung des Buchs kritisieren!! Die Leiche, die Leon Ritter auf S.14 zu obduzieren hat, Josette Hourriez , wechselt auf Seite 25 plötzlch ihren Namen und wird zu Mme Lagarde. S. 29: durch einen Schreibfehler des Verbs werde ich aus dem Lesefluss gerissen, weil ich den Satz nicht verstehe - statt “sehnen” steht hier “sehen”. Auf Seite 44 wird geschildert, dass der Vater der vermissten Kinder, Roger Marsenne, ein hoch angesehener Bürger, mit dem neuen Präfekten des Département Var bekannt ist. Dieser Präfekt - ein Mann wohlgemerkt - trägt den Namen Fabienne Laront! Selbst ein schlechter Französischschüler weiss, dass “Fabienne” die weibliche Form des Männervornamens Fabien ist!! Penetrant wird der Name des Präfekten gleich mehrfach genannt. Fehler gibt es auch weiterhin bis zum Schluss, vor allem scheint die Zählung der Ermittlungstage schwierig zu sein…
Hier muss der Ullstein Verlag an Lektorat und Korrektorat gespart zu haben. Das irritiert sehr, wenn man aufmerksam liest und ein funktionierendes Gedächtnis hat! Und ja, es schmälert das Lesevergnügen. Ansonsten eine sehr spannende Ferienlektüre bis zum Schluss.